«Digitale Transformation praktiziere ich seit 20 Jahren»

Produktivitätssteigerungen durch die IT

CW: Könnten Sie die Produktivitätssteigerung durch IT quantifizieren?
Dätwiler: Ich kann ein Beispiel nennen. Früher waren in der Auftragsbearbeitung sechs bis sieben Personen angestellt. Heute ist die Arbeit von drei Angestellten gut zu bewältigen. Parallel ist das Umsatzvolumen noch gestiegen. Die Gründe für eine derartige Produktivitätssteigerung liegen in verbesserten internen Prozessen, jedoch aber auch an Optimierungen seitens der Kunden.
CW: Welche Rolle spielt Mobilität für Ihr Geschäft?
Dätwiler: Hier kann ich vielleicht noch eine dritte Entwicklung anfügen. Vor über zehn Jahren haben wir mobile Scanner im Verkauf eingeführt (Aussendienst, Merchandiser). Diese Geräte haben zu einer beeindruckenden Produktivitätssteigerung geführt, da wir neu den Warenbestand in Echtzeit abrufen, allfällige Rückstände des Kunden erkennen sowie eine Vielzahl an Schreibfehlern und die damit verbundenen Rückfragen beim entsprechenden Mitarbeiter eliminieren konnten.
Viertens noch die Umstellung von Papier auf digitale Verkaufsunterlagen, ein Projekt, das auch bereits zehn Jahre zurückliegt. Wir führen über 10'000 Artikel im Sortiment. Früher wurden alle Produktabbildungen ausgedruckt und dem Aussendienst bereitgestellt. Da der Spielwarenhandel von Neuheiten und Trends lebt, sich auch die Warenverfügbarkeit ständig ändert, mussten die Aussendienstkollegen quasi wöchentlich ihre Zeigebücher auf den neusten Stand bringen. Seither verfügen die Mitarbeiter über ein Tablet, auf dem die Kataloge als PDF abgelegt sind. Die Aktualisierung funktioniert real-time über OneDrive.
“Es wäre mein Wunsch, in Zukunft das ERP aus der Cloud zu beziehen„
Roman Dätwiler
CW: Welche Art von Produktpräsentationen verlangen die Kunden von Sombo?
Dätwiler: Die Bedürfnisse der Kunden sind unterschiedlich. Der Showroom, in dem wir uns gerade befinden, bietet eine gute Übersicht über das Sortiment. Wir laden unsere Kunden gerne ein, um ihnen hier die Neuheiten und das Sortiment vorzustellen. In den vergangenen zehn Jahren sind in der Schweiz auch zahlreiche Spielwaren-Onlineshops entstanden. Bei Internet-Kunden kommt die Anforderung hinzu, dass wir umfangreiche Stammdaten bereitstellen müssen, inklusive regelmässiger Bestandesaktualisierungen. Zudem benötigen sie Zugang zu hochaufgelösten Bildern von den über 10 000 Produkten, bestenfalls auch noch Links zu YouTube-Videos etc.
Eine weitere Kundengruppe ist der Spielwarenfachhandel. Viele von ihnen haben die Anforderung, dass wir die Übersicht über unser Sortiment auch in Papierform bereitstellen. Diese Kataloge drucken wir selbst inhouse. Die Händler legen sie typischerweise im Ladengeschäft auf, sodass Endkonsumenten zusätzlich zum Sortiment vor Ort auch in den Katalogen blättern können, um eine Extrakundenbestellung zu platzieren.



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