«Digitale Transformation praktiziere ich seit 20 Jahren»

Digitalisierungs-Strategie

CW: Was war der grösste beruflicher Rückschlag von Herrn Dätwiler als IT-Leiter?
Dätwiler: Ein herber Rückschlag in der Rolle des IT-Leiters ist mir zum Glück bis anhin erspart geblieben. Als Geschäftsführer erinnere ich mich nur sehr ungern an den März vergangenen Jahres, als der Lockdown angeordnet wurde. Wir waren alle sehr verunsichert über den weiteren Verlauf der Pandemie und den Fortgang des Geschäfts. Bald sollte sich allerdings herausstellen, dass in Phasen von Lockdowns der Konsum übers Internet zu einem bedeutenden Faktor wird und es nach einer solchen Periode jeweils Nachholbedarf bei den Konsumenten gibt. Dies zu wissen, wirkt etwas beruhigend – auch in Bezug auf die aktuelle Lage in der Schweiz und mögliche weitere Massnahmen.
Roman Dätwiler von Sombo entwickelt mit Opacc ein neues Katalogmodul für das ERP
Quelle: Stefan Walter/NMGZ
CW: Wie würden Sie die digitale Transformation für Sombo definieren?
Dätwiler: Manchmal kommt es mir vor, als sei die digitale Transformation einfach ein cooler Begriff dafür, was ich in den vergangenen 20 Jahren schon bei Sombo praktiziere: die IT-gestützte Optimierung von Business-Prozessen.Wenn man allerdings in den Medien vernimmt, dass in diversen Ländern Europas Corona-Fallzahlen bis vor Kurzem noch immer via Fax an die Gesundheitsämter gemeldet wurden, dann sehe ich schon ein, dass die digitale Transformation in gewissen Bereichen noch ein riesiges Potenzial hat. Und ja, klar ist es cool, dass ich heute ein Säule-3a-Konto innert fünf Minuten über mein Handy eröffnen kann, aber letztendlich ist dies doch nur eine logische Folge der heutigen technischen Möglichkeiten. Evolution, keine Revolution – wie man so schön sagt. Für mich persönlich ist «digitale Transformation» auch ein Marketingbegriff, um den Verkauf zu fördern, und ein Wort, das Manager und Politiker gern verwenden, um fortschrittlich zu erscheinen.



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