Computerworld Newsticker

Donnerstag, 22. April 2020

Discord bleibt vorerst unabhängig
Discord und Microsoft beendeten ihre Gespräche über eine mögliche Übernahme. Zu einer Einigung kamen die beiden Unternehmen offenbar nicht. Im März machten Gerüchte die Runde, dass die Redmonder den Onlinedienst übernehmen wollen. Für Discord hätte der IT-Konzern dem Vernehmen nach rund 10 Milliarden US-Dollar locker machen müssen. In der Zwischenzeit kaufte Microsoft anderweitig zu: Für rund 7,5 Milliarden Dollar übernahm das Unternehmen Zenimax Media und für weitere knapp 20 Milliarden Dollar den Sprachverarbeitungsspezialisten Nuance.
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Grossbritannien spricht sich gegen ARM-Übernahme aus
Im September 2020 kündigte Nvidia die Übernahme des britischen Chip-Designers ARM an. Der ARM-Besitzer Softbank segnete den Deal ab, allerdings steht nach wie vor die Zustimmung der zuständigen Behörden aus. Oliver Dowden, der Vorsteher des britischen Digitalministeriums, sprach sich nun gegen den Kauf aus – und zwar aus Gründen der nationalen Sicherheit. Die dortige Wettbewerbsbehörde solle nun einen Bericht über die Auswirkungen der Übernahme vorbereiten. Firmen wie Huawei, der US-Konkurrent Qualcomm, Google oder auch Microsoft äusserten ebenfalls ihre Bedenken bezüglich der Kaufabsicht von Nvidia. Der CEO Jensen Huang betonte jedoch stets, dass man das Geschäftsmodell von ARM wie gehabt beibehalten will.
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Amanox Solutions wird strategischer Partner von Okta in der Schweiz
Der Berner Cloud-Lösungsanbieter Amanox Solutions und Okta, Spezialist für Identitäts- und Zugriffsmanagement, gehen in der Schweiz eine strategische Partnerschaft ein. Die Lösung von Okta soll dabei das Enterprise-Cloud-Lösungsportfolio von Amanox Solutions um Identity- und Access Management in der hybriden Cloud ergänzen. Dank der Partnerschaft habe Amanox Solutions Zugang zu den Okta-Spezialisten, zu Beta-Programmen sowie Roadmaps und profitiere von unterschiedlichen Unterstützungen im Sales-Cycle, von Marketing-Tools und Kampagnen, heisst es in einer Mitteilung. Okta wiederum könne mit Amanox Solutions den Schweizer Markt angehen und gezielt ausbauen.
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SAP verzeichnet mit Kernprogrammen in der Cloud kräftiges Wachstum
Europas grösster Softwarehersteller SAP macht bei der Umstellung seiner Kernprogramme auf den Zugriff über das Internet Fortschritte. Die Erlöse des Softwarepakets S4 Hana in der Version zur Nutzung über das Netz kletterten im ersten Quartal im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 227 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern in Walldorf mitteilte. Der Auftragsbestand - also die zu erwartenden Einnahmen über zwölf Monate aus abgeschlossenen Verträgen - wuchsen um 39 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro. Der Gesamtumsatz ist derweil wegen Währungseffekten um 3 Prozent auf 6,35 Milliarden Euro gesunken. Die Cloudsparte insgesamt wuchs um 7 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis legte hingegen unter anderem dank Kostensenkungen um 17 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro zu. Das Nettoergebnis stieg wegen vorteilhafter Wertentwicklung von Unternehmensbeteiligungen um 32 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro.
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Daimler schickt wegen Chipkrise Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit
Angesichts weltweiter Lieferengpässe von wichtigen elektronischen Bauteilen schickt der deutsche Autobauer Daimler an vorerst mindestens zwei Standorten Tausende Mitarbeiter wieder in die Kurzarbeit. Betroffen ist nach dpa-Informationen ein Grossteil der Beschäftigten der Mercedes-Werke in Rastatt und Bremen. Daimler teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, für die betroffenen Mitarbeiter an beiden Standorten sei Kurzarbeit jeweils von diesem Freitag an zunächst bis Ende kommender Woche beantragt worden. Im Bremer Werk sind mehr als 12'000 Mitarbeiter beschäftigt, in Rastatt rund 6500. Die weltweiten Probleme beim Nachschub von Elektronik-Chips zwingen auch andere Autokonzerne seit Wochen zu Unterbrechungen der Produktion. Zuletzt hatte beispielsweise Volkswagen Tausende Beschäftigte im Werk in Emden in die Kurzarbeit geschickt.



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