Schnäppchen fürs Business

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Lizenzmanagement spart Geld

Beispiel SAP: Das SAP-Lizenzmodell enthält Fallen, von denen die meisten Anwender nichts wissen. Ein Kunde schliesst in der Regel einen Vertrag, der festlegt, wie viele Nutzerlizenzen im Unternehmen eingesetzt werden dürfen. Oft nutzen Anwender ihre Lizenzen aber gar nicht richtig aus. Zusätzlich haben IT-Verantwortliche wegen unklarer Formulierungen Schwierigkeiten, eindeutig zwischen einem Professional- und einem preiswerteren Limited-Professional-User zu unterscheiden. Die Krankheit Überlizenzierung ist weit verbreitet, und die Heilung heisst Lizenzmanagement. Software-Add-ons überprüfen die richtige Klassifizierung der Nutzer und analysieren das User-Verhalten. Dabei spielen Parameter wie verbrauchte CPU-Zeit pro SAP-Modul und die Anzahl der Transaktionen eine Rolle. Die Schweizer Ciba AG setzte im Rahmen ihres weltweiten SAP-Rollouts von Anfang an das Add-on Dynamic License Control von Honico ein. Der exakte Bedarf an SAP-Lizenzen sollte vor Vertragsabschluss analysiert werden. Ergebnis: Es wurden 20 Prozent weniger Lizenzen benötigt als ursprünglich angenommen.
Software verschleisst nicht. Ganz anders als beim Auto funktioniert das Getriebe aus Bits und Bytes auch nach fünf Jahren noch so gut wie am ersten Tag. Gebrauchte Software-Lizenzen drängen sich Unternehmen als kostengünstigere Alternative deshalb geradezu auf. Denn je nach Aktualität der Programme lassen sich damit Einsparungen zwischen 20 und 50 Prozent erzielen. «Die Stadt München sieht nicht ein, für Software mehr als nötig zu zahlen», poltert etwa Christian Ude, Oberbürgermeister der Isarmetropole. «Über 50 Prozent Ersparnis gegenüber dem Neupreis sprechen eine deutliche Sprache.»
In Deutschland haben sich die Anbieter von Gebraucht-Software halbwegs etabliert. In der Schweiz gewinnt die «Geiz-ist-geil-Welle» gerade erst an Boden. 2007 eröffnete der deutsche Marktführer usedSoft im Schweizerischen Zug eine Dependance. «Die Nachfrage nach Gebraucht-Software zieht in der Schweiz spürbar an», hat usedSoft-Geschäftsführer Peter Schneider beobachtet. In der Schweiz zählt der digitale Gebrauchtwarenhändler unter anderem Adivan High Tech, den Stahl- und Sandguss-Spezialisten Wolfensberger, den ASP-Lösungsanbieter Winarco und die Hess & Co AG zu seinen Kunden.
Praxis-Tipps

Gebraucht-Software richtig einkaufen

1. Lassen Sie sich von Ihrem Second-Hand-Händler schriftlich bestätigen, dass der Deal nicht gegen das Urheberrecht verstösst.

2. Achten Sie auf schwarze Schafe unter den Händlern. Fragen Sie nach Referenzen und nehmen Sie Kontakt zu anderen Kunden auf.

3. Es schadet nicht, den Software-Hersteller in den Deal einzubinden. Lassen Sie sich aber nicht vom ersten juristischen Säbelrasseln einschüchtern.

4.Wartungsverträge sollten Sie vor dem Kauf gebrauchter Lizenzen unter Dach und Fach bringen.



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