Messenger im Vergleich

WhatsApp

WhatsApp ist in der Schweiz der De-facto- Standard in Sachen Messenger. Von Jung bis Alt hat fast jeder Smartphone-Nutzer WhatsApp installiert und ist so erreichbar. Der Grund dafür ist vergleichsweise einfach: WhatsApp war zuerst da. Der Messenger erschien 2009, praktisch zusammen mit dem Aufkommen der ersten Smartphones und revolutionierte das Nachrichtenschreiben.
Besonders junge Nutzer mit limitierten SMS-Kontingenten rannten WhatsApp die Bude ein. Nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch, weil WhatsApp auf dem Handy das bot, was sie sich von Chat-Apps wie MSN Messenger, ICQ oder AIM her gewohnt waren – einfach jetzt auch mobil.
Funktional gesehen hat WhatsApp seinen Status als beliebtester Messenger durchaus verdient. Die App ist einfach zu bedienen, bietet alle wichtigen Extras, die man von einem Messenger erwarten kann, und ist auf allen relevanten Systemen zugänglich.
Bild 1: Der Marktleader WhatsApp verliert leicht an Boden
Quelle: NMGZ
Seit der Übernahme durch Facebook mehren sich jedoch die Bedenken gegenüber WhatsApp, Bild 1. Das Geschäftsmodell von Facebook besteht praktisch komplett aus Datensammelei und der damit verknüpften Werbung. Als kostenlose App ohne Werbung ist WhatsApp für Facebook nicht profitabel. Es bestehen Bestrebungen, Werbung zumindest in Teilen der App schalten zu können oder auch Daten von WhatsApp-Nutzern für das Facebook-Werbenetz zu gebrauchen.
Letzteres ist aktuell wieder ein Thema: Mit seinen neuen allgemeinen Geschäftsbedingungen nimmt sich Facebook das Recht, Metadaten von WhatsApp-Nutzern an ande-re Facebook-Unternehmen weiterzugeben. Dazu gehören Daten wie die Telefonnummer, Onlinezeiten oder kontaktierte Personen. In Europa (auch in der Schweiz) darf Facebook diese Daten zwar derzeit nicht weitergeben, kämpft aber dennoch dafür, dies in Zukunft zu dürfen. Chat-Inhalte kann WhatsApp nach eigenen Angaben nicht lesen oder weiter­verarbeiten. Hier müssen wir vertrauen, dass Facebook die Wahrheit sagt. Zuletzt ist WhatsApp als US-Unternehmen zudem der US-Jurisdiktion unterworfen, die deutlich schlechtere Datenschutzgesetze verwendet als Europa oder die Schweiz.
Fazit: WhatsApp hat die höchste Nutzerzahl und erreicht somit die meisten Leute. Facebooks Verhalten bezüglich der Privatsphäre hinterlässt jedoch einen bitteren Nachgeschmack und verleitet mehr und mehr Nutzer dazu, den Dienst zu verlassen.



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