20.06.2012, 10:37 Uhr

Stromspar-Server mit Atom-Chip von HP

HP stellt eine neue Serverinfrastruktur mit Namen «Gemini» vor und will diese mit Atom-Prozessoren von Intel ausstatten. So soll eine neue Generation von stromsparenden Servern entstehen.
Intels Atomprozessor «Centerton» soll HP zu stromsparenden Servern verhelfen.
Im November 2011 hat HP das Projekt «Moonshot» angekündigt, in dessen Rahmen stromsparende Server entwickelt werden sollen (Computerworld.ch berichtete) . Damals stellte HP die Entwicklungsplattform «Redstone» vor, die 2800 Server in ein einziges Rack packt. Nun wurde die nächste Phase eingeläutet: Intels kommender Atomprozessor Centerton soll in eine neue Serverinfrastruktur namens Gemini verbaut werden. Centerton ist ein 64-Bit Chip der eine thermische Verlustleistung von nur sechs Watt hat, über zwei Kerne verfügt und unter anderem Server-Virtualisierungs-Unterstützung und ECC-Memory bietet. Aktuelle ARM-Prozessoren sind nach wie vor 32-Bit. Gemini soll für Arbeiten eingesetzt werden, für die traditionelle Server-CPUs wie Intel Xeon «überqualifiziert» sind, beispielsweise Big Data Analytics oder das Hosten von Websites, sagt Paul Santeler, ein HP-Manager. Für diese arbeiten soll Gemini einen Zehntel der Energie und einen Zehntel des Platzes eines traditionellen x86-Servers brauchen, sagt HP weiter. Die Plattform soll nicht auf Atomprozessoren limitiert, sondern prozessorneutral sein. Laut Santeler werden momentan die ersten Gemini-Server von Kunden getestet und sollen im Verlaufe des Jahres in den Verkauf gehen. In der Zwischenzeit läuft HPs Moonshot- Webseite auf einem Gemini-System. Ein Server würde 300 gleichzeitig laufende Sessions mit insgesamt 12-14 Watt bewältigen können, während ein Xeon-System dafür 150 Watt benötigt, sagt HP. Beim «Project Moonshot» greift HP auf eine Neuentwicklung der kalifornischen Chipschmiede Calxeda zurück. Deren EnergyCore ist ein System-on-Chip (SoC) mit vier Kernen, das speziell mit Hinblick auf Cloud-Server entwickelt wurde. Das System packt 2800 Server ein einziges Rack, in das heute ein paar Dutzend (maximal 128) Blade-Server passen. Sie teilen sich in diesem hochdichten System das interne Netz, Kühlung und Stromversorgung.



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