Blockchain, Chatbots und KI: Die Trends im Überblick

KI für die Massen

Als Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Apple Siri oder Microsoft Cortana in den Alltag der Endanwender Einzug hielten, läuteten sie die Ära künstlicher Intelligenz der Konsumentenklasse ein. Inzwischen haben sich einige von ihnen zu weitaus mehr als nur einer Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine gemausert: Sie sind Plattformen für die Entwicklung (künstlich) intelligenter Software.
Die simple Statusanzeige von Amazons Alexa versteckt komplexe Technologie
Künstliche Intelligenz steckt inzwischen praktisch hinter so gut wie jeder aktuellen Innovation. Laut einer IDC-Studie sollen bis 2019 etwa 40 Prozent aller digitaler Transformationsinitiativen und praktisch alle erfolgreichen IoT-Implementierungen KI-gestützt ablaufen und über kognitive Fähigkeiten verfügen. Denn anders als die Leistung menschlicher Fachimportexperten lässt sich die Verfügbarkeit von KI-Lösungen bedarfsgerecht in Echtzeit skalieren – und zwar mit minimalen Zusatzkosten.
Überall, wo Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt nicht schnell genug sind, können in Zukunft KI-Systeme in die Bresche springen. Den ersten konzeptionellen Beweis lieferte Amazon mit Alexa auf Geräten der Echo-Familie.

Chatbots fürs Banking

Die UBS tüftelt bereits an Skills und Chatbots für die Vermögensverwaltung mit Amazon Alexa. Ein Pilotprojekt läuft unter anderem in Grossbritannien. Der UBS-Chatbot soll anfangs über allgemein zugängliche Wirtschaftskennzahlen wie die Inflationsrate plaudern können; in Zukunft sei eine personalisierte Vermögensberatung durchaus nicht auszuschliessen. Anlageberater, die sich bisher vorwiegend ums Investieren gekümmert haben, müssten aufwachen und einsehen, dass sie aufgrund der digitalen Revolution irgendwann keinen Job mehr haben könnten, warnt Stephan Hässig, der Leiter Vermögende Privatkunden der UBS Schweiz. Für Entwickler gilt allerdings eher das Gegenteil: Künstliche Intelligenz schafft neue Karrierechancen.
Wie die Programmierer ihre bestehenden Kenntnisse einsetzen können, um für eine KI-Engine zu entwickeln, illustriert das Konzept der Skills für Amazon Alexa. Unter Skills versteht der Anbieter Erweiterungen, die Alexa neue Fähigkeiten beibringen.

Smarte Lautsprecher

Amazon hat eine ganze Reihe Alexa-fähiger Geräte für das smarte Zuhause eingeführt: Echo, Echo Plus, Echo Dot, Echo Show, Echo Spot und nicht zuletzt FireTV. Neben Amazon haben sich auch Apple und Google am smarten Zuhause probiert und hätten sich fast die Zähne daran ausgebissen. Nur Amazon ist es gelungen, ein Ökosystem von Lösungen aufzubauen und die Anwendungs­gebiete von Alexa so weit zu erweitern, dass der Assistent mittlerweile vielerorts zur Familie gehört. Laut einer IDC-Studie sind Kunden von Amazons Appstore eher geneigt, für Apps und andere Software die Kasse klingeln zu lassen als Kunden anderer führender App-Plattformen.
Echosim.io liefert Informationen zur Diagnose von Benutzerinteraktionen mit der Alexa-Engine nahezu in Echtzeit
Google hatte im Jahre 2014 das Unternehmen Nest für stolze 3,2 Milliarden US-Dollar erworben und kam damit im Grunde genommen in den Besitz eines digitalen, lernenden Thermostats und eines intelligenten Feueralarms. Doch trotz Akquisitionen im Wert von insgesamt einer halben Milliarde US-Dollar war nach zweieinhalb Jahren bei Google in Sachen Nest die Luft raus. Auch Apple hat sich im Bereich Connected Home probiert. Apple TV 4K ist zwar technisch solide und auf verhaltene Zustimmung gestossen. Aber der wirkliche Durchbruch gelang Apple nicht. Im Gegensatz dazu hatte Amazon mit den Alexa- Geräten (anders als einst beim Kindle) auf Anhieb einen Knaller gelandet. Technisch sind die Produkte der Alexa-Serie recht simpel gestrickt: Ein Bluetooth-Lautsprecher bietet die Schnittstelle zum eingebauten digitalen Assistenten, dessen Spracherkennung den Benutzer aus dem Häuschen lockt. Nachladbare Skills erweitern den Funk­tionsumfang um Trivia-Spiele, Ausbildungskurse und vieles andere. Das Beste an der Alexa-Plattform stammt gar nicht aus dem Hause Amazon: Alexa-Skills machen den Unterschied. Wer bei der Skills-Entwicklung erste Schritte unternehmen möchte, kann den kostenfreien Dienst Echosim.io von iQuarius Media einspannen, ohne erst ein Alexa-fähiges Gerät erwerben zu müssen. Die Konsole liefert Informationen zur Diagnose von Benutzerinteraktionen mit der Alexa-Engine quasi in Echtzeit.



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