Yahoos neue Suchmaschine 24.05.2012, 11:49 Uhr

überraschend gut

Yahoo hat ein neues Produkt lanciert, das die Websuche auf den Kopf stellt. Auf den ersten Blick ist es auch wirklich gelungen, bloss hat der Internet-Gigant den Start verpatzt.
Yahoo stellt mit Axis einen neuen Browser vor, der durch seine Suchmaschinen-Funktion überzeugt.
Axis heisst der neue Browser von Yahoo, der aber entgegen vieler Meldungen kein eigenständiger Broswer ist. Stattdessen kommt Axis als Plug-In für die Desktop-Browser Chrome, Firefox, Internet Explorer und Safari daher, das kostenlos installiert werden kann. Daneben gibt es auch noch eine Axis-App für iPhone und iPad, die Umsetzung der letzteren ist besonders gelungen. Das Plug-In installiert eine Leiste mit Suchfenster, mit der sich effizienter als anhin im Web nach Inhalten fahnden lässt. Ethan Batraski, Search-Engine-Produktverantwortlicher bei Yahoo, erklärt das Ziel des Designs wie folgt: «Die Zwischenschritte beim üblichen Suchprozess sollen eliminiert werden.» So werden bei der Eingabe von Suchwörtern nicht nur Begriffe vorgeschlagen, sondern gleich auch Vorschauansichten der zugehörigen Trefferseiten angezeigt. Durch letztere kann man dann durchblättern. 

Werbeeinnahmen gehen verloren

Ein überzeugendes Produkt, nur kann man sich fragen, warum Yahoo auf den Zwischenritt mit der Anzeige der Suchresultate verzichtet. Damit umgehen sie nämlich auch die Anzeigen, mit denen Suchmaschinisten in der Regel ihr Geld verdienen. Auch Yahoo hat letztes Jahr gut eine Milliarde Dollar Umsatz mit seiner Suchmaschine gemacht. Es ist daher anzunehmen,  dass die Ads bald wieder eingeführt werden. Nach der Milliarden-Finanzspritze (Computerworld.ch berichtete) ist dieser «Browser» (Aufgrund der Features ist anzunehmen, dass die Desktop-Versionen nur Beigemüse sind, Yahoo will wohl vor allem die mobilen Versionen zu Erfolg führen) bereits die zweite gute Nachricht für den Internet-Pionier, der seit längerem heftig am hinken ist. Doch leider hat Yahoo den Launch verpatzt. 

Grosse Sicherheitslücke

Wie der bloggende Hacker Nik Cubrilovic herausfand, enthält die Chrome-Version das private Yahoo-Zertifikat. Damit können Angreifer Erweiterungen bauen und diese als von Yahoo stammend ausgeben. So ist es für Hacker kein Problem, an persönliche Daten von Nutzern zu gelangen. Yahoo hat das Chrome-Plug-in bereits deaktiviert und arbeitet daran, den Fehler zu beheben. Dass Yahoo beim Start auch vergass, die Nutzungsbedingungen anzufügen, verkommt da zur Marginalität. Die liest vermutlich ohnehin kaum jemand.  Für Android-User: Axis gibt es momentan erst für iOS, an einer Android-Version wird noch gearbeitet.



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