29.07.2009, 15:31 Uhr

Microsoft sucht für Yahoo

Hinter der Yahoo-Suche steckt künftig Microsofts Bing. Yahoo - derzeit Nummer zwei auf dem Suchmaschinenmarkt - übernimmt die Vermarktung der Suchtreffer auf beiden Plattformen.
Yahoo nutzt in Zukunft Microsofts Suchmaschine Bing auf seinen Plattformen. Bing wird zusätzlich um die Suchtechnologie von Yahoo erweitert, teilten Yahoo in Sunnyvale und Microsoft in Redmond mit. Microsoft zahle keinen einmaligen Preis, sondern beteilige Yahoo an den Werbeeinnahmen auf dem Plattformen, heisst in einer Aussendung der Unternehmen am Mittwoch.
Die Yahoo-Suchmaschine hatte laut den US-amerikanischen Marktforschern von comScore im Juni 2009 einen Marktanteil von 19,6 Prozent, mit Bing suchten 8,4 Prozent der Computerbesitzer in den USA. Im Vergleich mit dem Vormonat verlor Yahoo ein halbes Prozent, das Microsoft für sich verbuchen konnte. Unverändert an der ersten Position behauptete sich Google: Fast zwei von drei Internet-Nutzern verwendeten die Engine des Marktführers.
Yahoo vermarktet die Suchtreffer
Im Rahmen der zehnjährigen Kooperation mit Microsoft übernimmt Yahoo die Aufgabe des Werbevermarkters: Das Microsoft adCenter - das frühere MSN adCenter - ist als Plattform für die benutzerverwaltete Werbesteuerung auf den Online-Plattformen von Microsoft und Yahoo vorgesehen. Kritiker bemängeln allerdings, dass die Verträge zwischen den Werbefirmen noch verhandelt werden müssen.
Die Vereinbarung zwischen Microsoft und Yahoo sieht vor, dass Microsoft seinem Vertragspartner 88 Prozent der Werbeeinnahmen auf Yahoo-Webseiten überweist. Yahoo rechnet aus den laufenden Geschäften mit einem Cash-Flow in Höhe von 275 Millionen US-Dollar.
Der Kooperationsvertrag beendet eine Übernahmeschlacht zwischen den drei Suchmaschinengrössen: Im vergangenen Jahr war Microsoft mit dem Versuch gescheitert, Yahoo zu kaufen. Das Angebot in Höhe von 47,5 Milliarden US-Dollar lehnte der damalige Yahoo-CEO Jerry Yang als zu niedrig ab. Die danach angestrebte Partnerschaft zwischen Yahoo und Google scheitere am Veto der US-amerikanischen Wettbewerbshüter.

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