07.01.2010, 10:14 Uhr

PDF-Attacken werden immer trickreicher

Eine noch nicht beseitigte Schwachstelle im Adobe Reader wird inzwischen auf breiter Front für Attacken missbraucht. Hierbei werden teilweise recht ausgefeilte Methoden eingesetzt.
6561.jpg
Seit Mitte Dezember ist eine Sicherheitslücke im Adobe Reader bekannt, die das Einschleusen und Ausführen von beliebigem Code ermöglicht (siehe hierzu: «Löchriger Adobe Reader»). Online-Kriminelle bedienen sich längst dieser neuen Möglichkeit und ihre Angriffe werden immer raffinierter. Eine kürzlich abgefangene, speziell präparierte PDF-Datei demonstriert, wie viel Mühe sich die Angreifer machen, um ihre Attacken zu verbergen.
Bojan Zdrnja berichtet im Blog des Internet Storm Center über die Ergebnisse seiner Analyse einer schädlichen PDF-Datei, die eine Sicherheitslücke in der aktuellen Version des Adobe Reader ausnutzt. In die PDF-Datei eingebettet sind zwei EXE-Dateien, die mit Hilfe des enthaltenen Exploit-Codes gestartet werden. Eine der EXE-Dateien soll eine Internet-Verbindung zu einem PoisonIvy-Client (ein Fernwartungsprogramm) herstellen, die andere öffnet eine harmlose PDF-Datei im Adobe Reader.
Da der Adobe Reader beim Öffnen der ursprünglichen PDF-Datei abstürzt, sobald der Exploit-Code ausgeführt wurde, kann durch das Öffnen einer zweiten, harmlosen PDF-Datei beim Anwender der Eindruck entstehen, alles sei in bester Ordnung. Tatsächlich ist sein Rechner jedoch mit einem Trojanischen Pferd verseucht. Derartige Attacken werden vor allem zielgerichtet bei einzelnen Personen eingesetzt und weniger als breit gestreute Attacken auf normale Web-Nutzer.
Adobe hat für den 12. Januar ein Update angekündigt, das diese Sicherheitslücke im Reader stopfen soll. Bis dahin sollten Anwender Javascript im Adobe Reader ausschalten oder alternative PDF-Betrachter einsetzen. Mit dem kommenden Update will Adobe für ausgewählte Tester eine neue Funktion ausliefern, die ein «stilles Update» des Programms ermöglicht - Anwender werden also nicht gefragt, bevor ein Update installiert wird. Nach erfolgreichen Tests soll diese (abschaltbare) Update-Funktion auch in künftigen regulären Reader-Versionen zum Einsatz kommen. Der Hersteller will so die Zahl veralteter und anfälliger Reader-Installationen reduzieren. Google hat mit seinem Web-Browser Chrome bereits gute Erfahrungen mit stillen Updates gemacht.
Alternativen zum Adobe Reader
In unserem aktuellen Download-Spezial präsentieren wir Ihnen heisse Top-Alternativen zum Adobe-Produkt.



Das könnte Sie auch interessieren