01.03.2010, 17:23 Uhr

Microsoft propagiert Cloud Computing

Microsoft setzt voll auf die Cloud - schreibt das Unternehmen. Am Verkauf von Software für den Desktop hält Microsoft aber fest und kündigt für Juni ein neues Büropaket an.
An der weltgrössten ICT-Leistungsschau CeBIT in Hannover startet Microsoft seine Cloud-Offensive. «Cloud Services sind kein Hype, sondern ein Technologiesprung, so wie einst die Einführung des PCs in die Arbeitswelt», ordnet Achim Berg, Geschäftsführer von Microsoft Deutschland, die Bedeutung der Technologie auch für sein Unternehmen ein. Allerdings versteht Microsoft weiterhin unter Cloud Computing etwas anderes als zum Beispiel die Analysten von Gartner. Für den grössten Software-Hersteller der Welt ergänzen Online-Services die - lukrativen - lokal installierten Programme, Gartner sieht keine lokale Software vor.
Cloud aus Microsoft-Perspektive
Laut Deutschland-Chef Berg ist Microsoft mit dem eigenen Cloud-Ansatz «Software plus Services» weltweit erfolgreich. So will das Unternehmen heute etwa für die «Microsoft Online Services» über 500 Firmenkunden gewonnen haben. Im Nachbarland sollen noch in diesem Jahr «mindestens» 1600 Unternehmen hinzu kommen.
Eine weitere Spielart von «Software plus Services» sind gehostete Anwendungen - Exchange ist hier ein klassisches Beispiel. Die Deutsche Post nutzt ab August das Microsoft-Produkt Dynamics CRM für ihren «Dialogmanager Online». Die Plattform sollen Geschäftskunden dann für Dialog-, Vertriebs- und Service-Dienstleistungen über das Internet nutzen.
Eine reine Cloud-Anwendung - ohne lokale Software - wird eine Applikation für Daimlers Elektroauto Smart sein. Über eine Azure-Anwendung im Browser kann der Fahrer den Ladevorgang der Batterie prüfen, den Standort des Fahrzeuges ermitteln und die nächstgelegene Elektrotankstelle auf einer Bing-Karte suchen.
Office 2010 mit Cloud-Anschluss
Nur für den Desktop will Microsoft das Office 2010 ausliefern - auch als Lizenzkarte, mit der sich ein Test-Download oder die kostenlose «Starter»-Version als Vollprodukt freischalten lassen. Während bislang die erste Jahreshälfte als Termin für den Verkaufsstart genannt wurde, legte sich Deutschland-Chef Berg an der CeBIT auf den Juni fest.
Dann wird das Business-Netzwerk Xing ein Plug-In für den «Outlook Social Connector» lancieren. Diese Ergänzung für Outlook bindet Inhalte aus sozialen Netzwerken direkt in den Posteingang ein. Getreu dem «Software plus Services»-Ansatz holt sich der E-Mail-Client Daten wie zum Beispiel Statusmeldungen, Portraitfotos oder Kontaktdaten aus dem Netz und reichert so das Desktopprodukt an. Für diese Funktionalität sind einerseits der «Outlook Social Connector» von Microsoft, andererseits Plug-Ins von Netzwerkbetreibern erforderlich. Eine passende Software gab es bisher nur von LinkedIn.



Das könnte Sie auch interessieren