«Unsere Plattform ist ein Schweizer Sackmesser»

Herausforderung «neue» Arbeitswelt

CW: Wie hat ServiceNow den Kunden bei der Umstellung auf die neue Arbeitswelt geholfen?
Bill McDermott amtet seit November 2019 als CEO von ServiceNow
Quelle: ServiceNow
McDermott:
Die Unternehmen sehen sich einerseits jetzt mit einer neuen Arbeitsrealität konfrontiert. Gleichzeitig ist der «War for Talents» so richtig entbrannt. Die fehlenden Fachkräfte sind mittlerweile das grösste Problem aller Unternehmen. Diese zwei Herausforderungen kommen nun zusammen: Wer in den vergangenen zwei Jahren angestellt wurde, musste vielenorts im Home Office arbeiten. Sie oder er hatte oftmals gar nicht die Möglichkeit, eine Unternehmenskultur kennenzulernen, die Kollegen zu treffen oder nur schon den persönlichen Arbeitsplatz einzurichten. Seine oder ihre Bindung an die Firma ist schwach. Die Gefahr besteht, dass ein besseres Gehalt oder eine flexiblere Vorgabe beim Home Office gute Argumente für den erneuten Wechsel des Arbeitgebers sind.
In dieser Situation positionieren sich diejenigen Unternehmen besser, die ihren Angestellten zum Beispiel ein Mitarbeiterportal bereitstellen, in dem alle Finanz-, HR- und Fachdetails abgebildet sind. Ein solches Portal bekommen die Kunden bei ServiceNow «Out of the Box». In die Entwicklung sind hohe Investitionen geflossen in den vergangenen drei bis vier Jahren. Heute ist der Bereich einer derjenigen mit dem stärksten Wachstum.
CW: Im HR-Bereich sind Sie schon einige Jahre aktiv, wie Sie sagen. Gibt es Applikationen speziell für die «neue» Arbeitswelt?
McDermott: Durchaus! Genau wie die Firmen ihre Schwierigkeiten damit haben, ihren Angestellten eine adäquate Arbeitsumgebung neu virtuell bereitzustellen, stehen sie auch vor der Herausforderung, den Konsumenten über die Distanz adäquate Services zu liefern. Ich denke hier nicht nur an den Schuhkauf, sondern auch an den Besuch im Spielwarengeschäft oder im Restaurant. Wenn Unternehmen jetzt ihre Ware über das Web verkaufen, wollen die Konsumenten ein vergleichbares Einkaufserlebnis.
Die Schuhe müssen passen, das Plüsch-Nilpferd darf nicht zu weich sein und das Cordon bleu muss heiss und saftig sein. Wenn für die Kundenservices alles über eine Plattform abgewickelt werden kann, können sich die Unternehmen um ihre tatsächlichen Kernkompetenzen kümmern. Und nicht mehr um die IT dahinter.



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