21.03.2006, 08:59 Uhr

Wenn E-Mail-Dienste an Grenzen stossen

Ihre enorme Popularität macht E-Mail für Unternehmen zum Problem: Weil sie mit Dateianhängen überladen wird, verstopft sie Netzleitungen und Posteingänge. Abhilfe tut Not.
E-Mails werden immer umfangreicher, und ein Ende des ,,Mail-Grössenwahns" ist nicht abzusehen. Hat heute eine typische Mail rund 20 KByte, werden Videoapplikationen sie in den kommenden Jahren auf 50 bis 200 MByte aufplustern. Überforderte Mail-Server, verzögerter Datentransfer und verstopfte Posteingänge sind die Folge, des weiteren Back-ups und Transaktionsabwicklung im Schneckentempo. Um die ausufernden Mails unter Kontrolle zu bekommen, gibt es verschiedene Stategien und Produkte - zum Beispiel dedizierte Hardware.

Ein FTP-Server ist eine Möglichkeit, hat aber den Nachteil, dass die User Mail explizit dorthin leiten müssen. Ausserdem ist FTP ist mühsam zu managen. Auch Caching-Appliances können dem Attachment-Gigantismus zu Leibe rücken. Solche Systeme werden normalerweise in der demilitarisierten Zone eines Netzwerks eingebunden. Die Konfiguration ist meist rasch erledigt, die Wartung beschränkt sich auf ein Miminum. Die Appliances dienen dann als eine Art Zwischenlager für grosse Dateianhänge und löschen sie automatisch nach einer vorgegebenen Zeitspanne.

Wer bevorzugt auf Software setzt, für den kann eine Mail-Archivierungsplattform nicht nur Speicherfragen lösen, sondern auch Such- und Compliance-Probleme. Denn manchmal verpflichtet der Gesetzgeber Firmen dazu, bestimmte Mails über Jahre zu archivieren. Mit Back-up-Bändern lässt sich das nicht umsetzen - das Wiederauffinden käme extrem teuer. Von Dritten angebotene Download-Services - auch ,,Virtual Staging Server" genannt - sind eine weitere Alternative für angehängte Dateien. Allerdings gibt es bei solchen Lösungen oft weder Historie noch Archiv, die gesetzlichen Auflagen gerecht werden würden. Für kleinere Firmen kann Virtual Staging dennoch eine gute Lösung sein, und für grössere zumindest eine Zwischenlösung.

Wie man seinen überforderten Mail-Server auf Vordermann bringt verrät Computerworld 12 vom 24. März 2006.
Catharina Bujnoch



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