Sind IT-Projekte noch zeitgemäss?

Kernfaktoren für erfolgreiche IT-Projekte

Viele klassische Erfolgsfaktoren für Projekte gelten auch für die IT:
● Setup-Phase nicht unterschätzen
Entscheider stossen IT-Vorhaben sehr häufig (vor)schnell an und nehmen sich nicht ausreichend Zeit, um die Strategie und das Ziel sauber zu klären. Zugleich erfolgt beim klassischen Zielkonflikt aus anspruchsvollen Leistungszielen (angestrebter Zielzustand) und Abwicklungszielen (Zeit, Ressourceneinsatz) viel zu häufig eine ungenügende Priorisierung. Sind die Leistungsziele bindend, kann dies zu massiven Zeit- und Ressourcenüberschreitungen führen.
● Umfang mit Wertbeitrag für das Business festlegen
Aus jedem IT-Projekt sollte ein konkreter Nutzen für das Business hervorgehen. Hierzu muss für alle Beteiligten von Anfang an klar sein, wie ein Vorhaben als erfolgreich definiert wird und wie dies messbar ist.
Dies setzt ein striktes Änderungsmanagement voraus, damit sich der Fokus oder der Umfang im Projektverlauf nicht unkontrolliert verändert und zu ausufernden Projekten führt. Als Faustregel gilt: Überschaubare IT-Projekte sind grundsätzlich erfolgreicher.
● Projektorganisation befähigen
Ein qualifiziertes Projektteam, das alle erforderlichen Fähigkeiten bündelt, ist matchentscheidend. Da oft viel Zeit durch langwierige Entscheidungsprozesse verloren geht, sollte die Projektorganisation zudem anhand klarer Ziele und Rahmenbedingungen befähigt werden, schnell und sachbezogen zu entscheiden. Gefällte Entscheidungen müssen für alle nachvollziehbar sein und vor allem dokumentiert werden.
Ein Beispiel für das Zusammenspiel von Value Streams, Linienorganisation und Lean Portfolio
Quelle: AWK
● Professionelle Projektstrukturen etablieren
Zu einem komplexen Vorhaben gehören ebenfalls effiziente Strukturen: Das bedeutet, es braucht einen erfahrenen Projektleiter, eine Projektorganisation mit klaren Kompetenzen und Verantwortungen, ein Projektoffice sowie ein strukturiertes Qualitäts- und Risikomanagement.
Empfehlenswert sind etablierte Projektmanagement-Frameworks, die sich adaptieren lassen, also ein «Tayloring» auf den jeweiligen Projekttyp erlauben.
Da Organisationen in der Regel nicht darauf ausgelegt sind, neben ihrem Tagesgeschäft auch die Veränderung voranzutreiben, lohnt es sich, hierzu erfahrene Fachleute beizuziehen und die Linie durch zusätzliche Ressourcen zu entlasten.
● Leadership bei den Anforderungen und beim Wandel
Insbesondere für die Festlegung des Umfangs eines Vorhabens braucht es ein standhaftes Management, das
diesen beherrschbar hält. Viel zu oft wird nachgegeben, der Umfang erweitert und damit die Komplexität des Vor­habens wesentlich erhöht. Ebenso wichtig ist Leadership, um die Organisation zu befähigen und mittels Changema­na­gement und Trainings auf die neue Welt vorzubereiten.


Das könnte Sie auch interessieren