«Selbstständigkeit ist die wichtigste Eigenschaft»

Führungsstil und Arbeitsmotto

CW: Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Klein: Ich versuche, den Aufwand für Führungsaufgaben möglichst gering zu halten. Somit lasse ich den Mitarbeitern sehr viele Freiheiten und greife erst ein, wenn etwas schiefzugehen droht.
CW: Wie lautet Ihr Arbeitsmotto?
Klein: «Den grössten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.» Diese Einstellung versuche ich, auch meinen Mitarbeitern zu vermitteln. Ich akzeptiere durchaus, wenn jemand einen Fehler macht, weil er eigenständig entscheiden muss. Allerdings akzeptiere ich nicht, wenn jemand denselben Fehler zweimal macht.
CW: Auf welche Eigenschaften Ihrer Mitarbeiter achten Sie besonders?
Klein: Selbstständigkeit.
CW: Die Komplexität im Informatikgeschäft steigt. Laufend kommen neue Technologien und Einsatz­szenarien hinzu. Wie halten Sie sich und Ihre Mit­arbeitenden auf dem neusten Stand?
Klein: Wenn mir etwas grundlegend Neues und Sinn­volles auffällt, dann versuche ich, intern einen Verantwortlichen zu finden, der sich das Thema genauer anschaut und sein gesammeltes Wissen anschliessend den anderen Mit­arbeitern weitergibt.
CW: Inwieweit spüren Sie den Fachkräftemangel in der ICT und was unternehmen Sie dagegen?
Klein: Wir spüren im Moment keinen Mangel.
CW: Wie fördern Sie Diversität im Unternehmen? Wie hoch ist der Anteil weiblicher Fachkräfte und von über 50-Jährigen bei SEPPmail?
Klein: Wir achten bei der Einstellung nicht auf Alter oder Geschlecht, sondern auf Erfahrung und Fähigkeiten. Der Branche entsprechend haben wir einen geringen Anteil weiblicher Fachkräfte. Für ein relativ junges Unternehmen ist dafür die Anzahl der Mitarbeiter über 50 relativ hoch.
CW: Wer viel arbeitet, braucht viel Energie. Wie lautet Ihr Restaurant-Tipp für das Mittagessen?
Klein: Die meisten Mitarbeiter brachten schon vor der Pandemie ihr Mittagessen jeweils von zu Hause mit. Mein Lieblingsrestaurant in der Nähe ist der Gasthof Sternen in Wettingen. Übrigens der älteste Betrieb der Schweiz.
CW: Wie laden Sie Ihre Batterien wieder auf?
Klein: Indem ich Zeit mit meiner Familie verbringe, zum Beispiel bei Ausflügen in die Berge.
CW: Kommen Ihnen dann in der entspannten und kreativen Atmosphäre auch neue Ideen?
Klein: Definitiv. Die besten Ideen kommen wir jeweils am Morgen beim Nordic Walking.
CW: Welches ist Ihr nächstes Projekt?
Klein: Am 2. 2. 2022 haben wir «SEPPmail Cloud» lanciert. Die Vorbereitungen absorbierten sämtliche Ressourcen. Nach dem Launch kann ich mich nun wieder dem Aufbau strategischer Allianzen zuwenden.
Zur Person
Stefan Klein
hat einen Abschluss der Matura B (Latein) an der Kantonsschule Baden; nach ein paar Jahren Arbeit im IT-Bereich erlangte er zudem den Abschluss als Infor­ma­tikingenieur an der HTL Brugg-Windisch. Seither mit SEPPmail unterwegs, mittlerweile als CEO der SEPPmail AG. www.seppmail.ch


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