«Uns fehlt das Personal für mehr Wachstum»

Strategien gegen Fachkräftemangel

CW: Die Komplexität im Technologiegeschäft steigt. Laufend kommen neue Technologien und Einsatzszenarien hinzu. Wie halten Sie sich und Ihre Mitarbeiter auf dem neusten Stand?
Staub: Die Mitarbeiter bringen schon eine ganze Menge an Fachwissen mit. Durch die recht häufigen Wechsel in der Belegschaft bekommen wir immer neue und andere Kompetenzen hinzu. Wir halten die Mitarbeiter an, allfällige Lücken im Fachwissen selbst zu schliessen.
CW: Inwieweit spüren Sie den Fachkräftemangel in der ICT, und was unternehmen Sie dagegen?
Bösiger: Wir gehen erstens an die Hochschulen und Universitäten, um dort Studierende schon vor dem Abschluss anzusprechen. Zweitens sind wir auf der Online-Plattform «seniors@work» aktiv, wo erfahrene Fachkräfte auf der Suche nach einer vorübergehenden Anstellung sind, zum Beispiel bevor sie in Pension gehen.
CW: Wie fördern Sie Diversität im Unternehmen? Wie hoch ist der Anteil weiblicher Fachkräfte und von über 50-Jährigen bei Ecoloop?
Staub: Die über 50-Jährigen sind heute schon präsent, weitere sind herzlich willkommen. Das gilt auch für die Frauen. Leider können wir die wenigsten für uns gewinnen, denn in der Chemie in der Region Basel hat es kaum arbeitssuchende Personen.
CW: Wer viel arbeitet, braucht viel Energie. Wie lautet Ihr Restauranttipp für das Mittagessen?
Bösiger: Da ich selbst gelernter Koch bin, empfehle ich mich als Grillmeister an unserem Grill im Hof.
CW: Wie laden Sie Ihre Batterien wieder auf?
Staub: Ich tanke Kraft, indem ich mit dem Hund raus in die Natur gehe, mit meiner Familie grilliere oder eine Bootstour unternehme.
CW: Kommen Ihnen dann in der entspannten und kreativen Atmosphäre auch neue Ideen?
Bösiger: Eher nicht in der Freizeit, sondern in der Nacht. Nach dem Wasserschaden hatte ich viele schlaflose Nächte, in denen ich über die Zukunft der Firma nachdachte. Manchmal bin ich dann sehr früh am Morgen in den Betrieb gefahren und habe einfach mit der Arbeit begonnen, um etwas zu tun und nicht nur darüber nachzudenken, was ich tun sollte.
CW: Welches ist Ihr nächstes Projekt?
Staub: Florian [Bösiger] ist dabei, ein weiteres Standbein für Ecoloop zu schaffen: In Kürze werden wir einen Digitalisierungsservice für alte Film- und Tonaufnahmen anbieten. Dafür haben wir schon Equipment beschafft und entwickeln derzeit Werbematerial.
Zu den Personen
Ramona Staub stieg im Juni 2019 zunächst als Betriebsmitarbeiterin bei Ecoloop ein. Seit August 2020 ist sie Mitinhaberin und Mitglied der Geschäftsleitung mit den Schwerpunkten Administration, Logistik und Verkauf. Staub verfügt über langjährige Erfahrung in diversen handwerklichen Berufen und in der Gastronomie. Weiter präsidiert sie seit mehreren Jahren ein Wahlbüro.
Florian Bösiger kam 2020 als Angestellter zu Ecoloop. Wenige Monate später übernahm er den Betrieb gemeinsam mit Ramona Staub. Seither ist er zuständig für die Sektoren IT und Logistik. Bösiger ist diplomierter
Diätkoch und besitzt langjährige Erfahrung in der Restaurantleitung. Parallel absolvierte er eine Weiterbildung im Finanzvertrieb und war als Promotor eines Spieleherstellers, als DJ, Eventtechniker und Barkeeper tätig. www.ecoloop.ch



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