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24.06.2020, 16:16 Uhr

Bundesrat gibt der Schweizer Corona-Warn-App grünes Licht

Die Schweizer Corona-Warn-App kann ab Donnerstag landesweit genutzt werden. Der Bundesrat hat dazu die Verordnung über das Proximity-Tracing-System für das Coronavirus verabschiedet. Die freiwillige Anwendung soll helfen, Infektionsketten zu unterbrechen.
(Quelle: Pixabay)
Schweizerinnen und Schweizer haben ab Donnerstag die Möglichkeit, die Corona-Warn-App zu nutzen. Der Bundesrat verabschiedete am Mittwoch die entsprechende Verordnung über das Proximity-Tracing-App. Mit der Swiss-Covid-App für Mobiltelefone werden Benutzer gewarnt, falls sie engen Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Der Bundesrat empfiehlt der Bevölkerung, das technische Hilfsmittel zu benützen, wie er mitteilte. Die App ergänze die klassische Kontaktverfolgung (Contact Tracing) von Infizierten. Damit könnten Infektionsketten der Krankheit in der Bevölkerung unterbrochen werden.
Die Nutzung der App ist freiwillig und kostenlos. Die Bestimmungen zur Anwendung in der Verordnung gelten vorläufig für zwei Jahre bis Ende Juni 2022. Wenn die Coronavirus-Krise überstanden ist oder falls sich die App als zu wenig wirkungsvoll erweisen sollte, wird das System abgestellt. Das hatte das Parlament gefordert.

Kein Geld bei freiwilliger Quarantäne

Der Bundesrat hofft, dass möglichst viele Menschen die Anwendung auf ihr Mobiltelefon herunterladen. Wer sich danach auf Anordnung eines Arztes oder einer Behörde in Quarantäne begeben müsse, habe Anrecht auf den Corona-Erwerbsersatz, teilte der Bundesrat weiter mit. Wer sich aber nach einer Kontaktmeldung der App freiwillig in Quarantäne begebe, ohne dass dies von einer Behörde oder einem Arzt oder einer Ärztin angeordnet sei, erhalte diese Entschädigung nicht.
Sicherheitsbedenken rund um die App hat der Bundesrat keine. Die Anwendung sei eingehend auf die Sicherheit und die Benutzerfreundlichkeit getestet worden, hiess es. Insgesamt seien 81 Meldungen eingegangen, davon hätten 11 den Programmcode betroffen. Es seien dabei keine Meldungen eingegangen, die als kritisch oder systemrelevant hätten beurteilt werden müssen.

Bundesamt will App-Statistik

veröffentlichen Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) nimmt den Angaben zufolge auch nach der öffentlichen Lancierung der Swiss-Covid-App Meldungen von Testergebnissen entgegen. Damit soll der Datenschutz und die Sicherheit gewährleistet bleiben. Das Bundesamt für Statistik (BFS) will auf seiner Webseite künftig anonymisierte Daten zur Nutzung der App zur Verfügung stellen.
Die Anwendung soll ab Donnerstag in den App-Stores für die Mobiltelefone verfügbar sein. Bislang war eine Testversion verfügbar. Seit Ende Mai überprüften Hacker und weitere Interessierte die App auf Sicherheitslücken. Anfang Juni stimmten Ständerat und Nationalrat den gesetzlichen Grundlagen für den Einsatz der vom Bund und den beiden ETH entwickelten Programms.



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