EU-Kommission 24.06.2021, 15:28 Uhr

Tech-Riesen warnen vor Risiken durch Digital-Paket

Die EU-Kommission will mit neuen Regeln für mehr Wettbewerb in digitalen Märkten sorgen. Die Vorgaben schneiden zum Teil tief ins Geschäftsmodell der Konzerne. Die warnen vor Nachteilen für Verbraucher.
(Quelle: Fabian Sommer/dpa)
Grosse Tech-Konzerne machen Front gegen EU-Pläne für neue Regeln im Digital-Geschäft. Apple kritisiert, der Digital Markets Act (DMA) gefährde in seiner aktuellen Form Sicherheit und Datenschutz der iPhone-Nutzer.
Facebook warnt vor zu strikten Vorgaben, die Innovationen abzuwürgen drohten. Die EU-Kommission will mit dem bereits im Dezember vorgestellten Digital-Paket die Marktmacht von Tech-Riesen in Europa einschränken und für mehr Wettbewerb sorgen.
Eine zentrale Idee dabei ist, Unternehmen mit besonders grosser Marktmacht und vielen Zugängen zu Verbrauchern als Gatekeeper (Torwächter) auszumachen und mit strikteren Wettbewerbsvorgaben zu belegen. Experten gehen fest davon aus, dass Apple, Google, Facebook und Amazon nach den aktuellen Kriterien zu Gatekeepern erklärt werden.

Apple will keine fremden App Stores

Aus der Branche kommt von Anfang an Widerstand gegen das Digital-Paket. Apple kritisiert speziell, dass der Konzern gezwungen sein werde, andere App Stores auf seinem iPhone zuzulassen. Eine solche Öffnung der Plattform werde heutige Massnahmen zum Schutz der Nutzer aushebeln, argumentierte Apple in einem am Mittwoch veröffentlichten Papier.
Der Konzern verweist unter anderem darauf, dass alle Apps und Updates auf seiner Plattform von Software und menschlichen Prüfern untersucht werden, um betrügerische Anwendungen herauszufiltern. Ausserdem müssten sich Entwickler an Apple-Vorgaben zum Datenschutz halten. Beim sogenannten Sideloading, bei dem Apps auf das iPhone aus anderen Quellen als dem offiziellen Store geladen werden, entfielen diese Sicherheitsvorkehrungen, betont Apple.
Auch Nutzer, die sich danach ausschliesslich auf Apples hauseigenen App Store verlassen wollten, wären stärker gefährdet, warnt der Konzern. Zum einen, weil manche Apps dann nur noch aus anderen Quellen verfügbar sein könnten. Zum anderen, weil die neue Situation Kriminellen mehr Anreize gäbe, das iPhone mit seiner Vielzahl an wertvollen Daten anzugreifen.



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