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27.02.2008, 11:50 Uhr
EU verhängt Rekordbusse über Microsoft
Heute soll die Europäische Union (EU) die Höhe der Busse gegen Microsoft bekannt geben. Die Redmonder sind einer Kartellentscheidung im Jahr 2004 nicht nachgekommen.

Microsoft-CEO Steve Ballmer muss tief in die Tasche greifen.
Die EU-Kommission büsst Microsoft mit 899 Millionen Euro. Die Redmonder haben der Konkurrenz bis zum Oktober 2007 ungerechtfertigte Lizenzgebühren für technische Informationen berechnet. Microsoft verstiess damit gegen frühere EU-Sanktionen aus dem Jahr 2004.
Die Busse hätte aber bis zu 1,5 Milliarden Euro betragen können. Dies wäre dreimal soviel gewesen wie die ursprünglich im Jahr 2004 verhängten 497 Millionen Euro. Die Busse in Milliardenhöhe wäre zusätzlich zur bisherigen Strafe von 280,5 Millionen Euro wegen Nichtbefolgung der EU-Entscheidung.
Gemäss dem EU-Urteil im Jahr 2004 muss Microsoft die technischen Dokumentationen lizenzieren lassen und sie für ihre Konkurrenten verfügbar machen. Ende 2005 war die EU mit den bisherigen Bemühungen der Softwaregigantin allerdings nicht zufrieden und verhängte eine tägliche Busse von zwei Millionen Euro. Diese wurde später auf drei Millionen angehoben. Nachdem Microsoft eingewilligt hatte, ihre technischen Informationen offen zu legen, stoppte die Europäische Kommission im vergangenen Oktober die täglichen Bussen. Bislang ist aber unklar, wie viel die EU insgesamt berechnen wird.
Microsoft lanciert heute ihren Windows Server 2008. Die EU-Rekordbusse dürfte den Redmondern die Festlaune aber gründlich verderben.
Alina Huber