All-in-one im Handy-Markt

All-in-one im Handy-Markt

Bei den PDA-Smart Phones wie Treo 600, Samsung i700 oder Voq Professional Phone sei die Tonqualität jämmerlich, beschwert sich der Infoworld-Online-Journalist Oliver Rist in einem Gerätevergleich. Er beklagt den fehlenden Anschluss für Stereokopfhörer. Motorola und Apple, heisst es, überlegten sich ein gemeinsames Produkt mit guter Wiedergabequalität.
Seit mehr als zehn Jahren sind Handys in der Lage, Musik zu machen, wenn man Nokias Klingeltöne von Grande Valse berücksichtigt, die seither zahllose Filme und Sitzungen unterbrochen haben. Seit rund fünf Jahren sind Ersatz-Klingeltöne das grosse Geschäft. Und heute suchen die Hersteller nach Wegen, wie sie Geld aus dieser Musik machen können. Deshalb hat Nokia mit Microsoft die Friedenspfeife geraucht. Künftige Smart Phones mit Series 60-Software von Nokia werden Musik abspielen im Format Windows Media Audio von Microsoft. In den Telefonen soll auch der Kopierschutz von Microsoft unterstützt werden. Nokia kann damit über einen Online-Laden Musik verkaufen, die durch Microsoft-DRM-Technologie geschützt ist. Der Laden wird für mobile Netzbetreiber gemeinsam mit der Firma Loudeye aufgebaut.
Sony Ericsson wird ihre klingenden Handys unter der Marke Walkman verkaufen. Das Laden von Musikstücken auf ein Walkman-Telefon wird so einfach sein wie das Kopieren aus einer CD-Sammlung oder das direkte Herunterladen aus Sonys Online-Musikladen Connect. Die Handys werden offene Formate wie MP3 und AAC unterstützen. Sony hat sich an OMA (die Open Mobile Alliance) DRM gewendet, um unerwünschtes Kopieren zu verhindern.
Laut Analystenmeinung werde das Abspielen von Musik nicht so steil abheben wie die integrierten Fotoapparate, weil die Anwender ihre eigenen Inhalte nicht so einfach erzeugen können. Der Musikmarkt sei auch stärker fragmentiert. In der Fotografie drehe
sich alles um JPEG-Files, während Musik in zahlreichen, inkompatiblen Formaten erhältlich sei.

Mobiles Voip

IBM, Verisign und Airespace wollen das Roaming zwischen Mobiltelefonsystemen und IP-Netzwerken verbessern. Anrufe an ein Handy können damit an ein verkabeltes oder kabelloses Voip-Telefon (Voice over IP) geleitet werden. Bei Dualmodus-
Handys (Wifi/Zellen) kann ein Abonnent nur noch ein Telefon herumtragen und muss einfach den Modus wechseln, wenn er sich in Reichweite eines Wi-Fi-Netzwerks befindet.
Die drei Firmen sind die ersten Mitglieder einer Allianz, die der Voip-Hersteller Bridgeport Network bildete, damit Carrier solche Dienste rasch anbieten können. Die Allianz nennt sich Mobile Ignite (Mobile Integrated Go-to-Market Netwok IP Telephony Experience). Sie wird Interoperabilitätstests durchführen, damit die Carrier bessere End-zu-End-Systeme erhalten.
Mit dem Roaming zwischen Voip- und Mobilnetzwerken können Firmen und Konsumenten Geld sparen, da sie keine Handy-Minuten zahlen müssen, wenn sie Zugang zu einem verkabelten oder kabellosen LAN zu Hause oder im Büro haben. Mit der Technologie können auch Lücken in der Netzabdeckung geschlossen werden. Der Mobilnetzbetreiber profitiert durch die
Kombination eines Voip-Dienstes mit traditionellen Mobiltelefon-Angeboten. Damit verlieren sie keine Umsätze von Anrufen, die Abonnenten sonst auf dem Netz eines anderen Voip-Providers machen
würden.
In der Allianz steuert IBM ihr E-Server Blade Center für Rechenzentren und ihr E-Server Blade CenterT für Carrierzentralen bei. Sie können als Plattformen für die Bridgeport Software verwendet werden. Verisign bietet Infrastruktur an, die die Umsetzung zwischen Carrier und IP-Netzwerken als Dienst an den Carrier ausführt. Airespace hält kabellose LAN-Technologie bereit, die Sprachanrufe unterstützt.
Weitere Infos
Push to Talk
Push to Talk verbindet ein Handy ohne Eingabe von Telefonnummern mit Teilnehmern einer vorab definierten Gruppe. Die Sprachdaten werden via GPRS transportiert. Der Anrufer ist wie beim Walkie-Talkie sofort zu hören. Es kann allerdings immer nur ein Teilnehmer sprechen.
Corinne Schmidt



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