Vereinigung für ein stabiles und sicheres Internet

Erste kommerzielle Anwendung im Schweizer Finanzsektor

Andréa Maechler von der SNB ist von den Vorteilen der Scion-Technologie überzeugt
Quelle: zvg
In der Schweiz wird Scion heute bereits kommerziell angewendet. So schlossen sich die Schweizerische Nationalbank (SNB), die Six Group und mehrere Telekommunikationsunternehmen zusammen und etablierten das Secure Swiss Financial Network (SSFN), das auf Scion basiert. Das SSFN bietet den lokalen Finanzinstituten heute eine sichere und verlässliche Methode, um auf systemrelevanten Infrastrukturen unseres Finanzsektors zuzugreifen, wie beispielsweise das Interbank-Zahlungssystem SIC und das Wertpapierabwicklungssystem Secom. Läuft alles nach Plan, so löst das SSFN das bisherige Netzwerk Finance IPNet bis 2024 vollständig ab. Andréa Maechler, Mitglied des Direktoriums der SNB, beschreibt die Vorteile des neuen Netzwerks wie folgt: «Die Verbesserung der Cybersicherheit ist für die SNB und den Schweizer Finanzplatz von zentraler Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat die SNB das SSFN mitinitiiert, ein belastbares und flexibles Kommunikationsnetz, das auf der Scion-Technologie aufbaut. Das SSFN ermöglicht es den Finanzmarkt-Teilnehmern, sowohl mit kritischen Finanzmarktinfrastrukturen als auch untereinander auf äusserst sichere Weise zu kommunizieren. Mit dieser neuen Möglichkeit wird die Sicherheit des gesamten Schweizer Finanzsystems gegenüber Cyber-Bedrohungen aus dem Internet erheblich gestärkt.»

Eine Geschäftsleitung mit Erfahrung und Branchenkenntnissen

Ihr Zuhause hat die Scion Association in Luzern, von wo aus die Vereinigung laut eigenen Worten auch auf die wachsende lokale Technologie- und Start-up-Community zurückgreifen will. Als CEO wird Patrick Naef tätig sein, während Professor Wood den Posten der Vorstandsvorsitzenden einnimmt. Auch Maechler ist Teil des Vorstands, der durch Uli Sigg, Reto Francioni und Thomas Wellauer komplettiert wird. Sigg freut sich bereits auf die Arbeit und ist davon überzeugt, dass Scion langfristig erfolgreich sein wird: «Nach einem Jahrzehnt der Forschung und Entwicklung an der ETH Zürich hat die Scion-Gemeinschaft in der Schweiz eine hervorragende Technologie und Infrastruktur aufgebaut, die startbereit ist. Als passionierter Schweizer dient mein Beitrag ebenfalls als Starthilfe, damit Scion die hochverfügbare Kommunikationsinfrastruktur bereitstellen kann, die unsere globalisierte Gesellschaft so dringend benötigt.»
Patrick Naef will als CEO der Scion Association Standards fördern, die es allen Interessierten ermöglichen, Zugang zu Scion zu haben und die Technologie zu nutzen
Quelle: zvg

Internationale Mitglieder

Die Scion Association steht Interessenten aus der ganzen Welt offen und hat bereits mehrere namhafte Mitglieder, darunter das nationale Schweizer Forschungs- und Bildungsnetzwerk Switch, Didas, Eraneos und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie die ETH Foundation.  Weitere sollen in naher Zukunft dazukommen, denn neben der Schweizer Finanzindustrie ziehen auch Schweizer Regierungs- und Verwaltungsbereiche, der Verteidigungs- und Sicherheitssektor sowie das Gesundheitswesen bereits den Einsatz von Scion-Technologie für ihre spezifischen Anwendungsfälle in Betracht. «Das Ziel der Association ist es, Open Source und offene Standards zu fördern, die es jedem ermöglicht, Zugang zu Scion zu haben und es erfolgreich zu nutzen. Die Vereinigung unterstützt ihre Mitglieder und das Ökosystem weltweit, indem sie eine Plattform für die Zusammenarbeit, den Wissensaustausch, die Zertifizierung und Schulung bereitstellt, und somit die Interoperabilität von Implementierungen gewährleistet.» sagt Naef.



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