Für den Schweizer Finanzsektor 16.07.2021, 10:31 Uhr

SNB und SIX bringen neues Kommunikationsnetzwerk an den Start

Die SNB und die SIX wollen im November das neue Kommunikationsnetzwerk «Secure Swiss Finance Netzwork» an den Start bringen. Zum Einsatz kommt dabei eine Technologie, die an der ETH Zürich entwickelt wurde.
(Quelle: Schweizerische Nationalbank)
Laut der SIX ist Cyberresilienz für den Schweizer Finanzsektor angesichts der weltweit steigenden Bedrohungen durch Cyberrisiken ein zentrales Thema. Betroffen sei dabei auch die Kommunikation zwischen den Teilnehmern des Finanzplatzes und den Finanzmarktinfrastrukturen. Mit einem neuen Kommunikationsnetzwerk will die Börsenbetreiberin gemeinsam mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nun die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems gegen Cyberrisiken erhöhen.
Das «Secure Swiss Finance Network» (SSFN) hat eine sichere, flexible und resiliente Datenkommunikation zum Ziel, wie es in einem Communiqué heisst. Es handle sich dabei um einen kontrollierten und geschützten Netzwerkverbund, der es den darin zugelassenen Teilnehmenden erlaube, untereinander sowie mit Finanzmarktinfrastrukturen sicher zu kommunizieren. Unter dem Strich sollen die Sicherheit und die Stabilität der Kommunikation zum Zahlungsverkehrssystem SIC sowie zu weiteren Diensten der SIX erhöht werden.
Die Basis des Netzes bildet gemäss der SIX die Technologie «Scion» (Scalability, Control, and Isolation on Next-Generation Networks). Die Netzwerkarchitektur wurde an der ETH Zürich von der Network Security Group unter der Leitung des Professors Adrian Perrig entwickelt. Kommerzialisiert wird diese unterdessen vom Start-up Anapaya. Mit Scion können Unternehmen die Kontrolle darüber bewahren, welche Parteien das Kommunikationsnetzwerk nutzen dürfen und über welchen Pfad die Daten vom Sender zum Empfänger transportiert werden.
Den Angaben zufolge wird das SSFN «in enger Zusammenarbeit» mit Sunrise UPC, der Swisscom, der Stiftung Switch sowie Anapaya zur Verfügung gestellt. Die Beteiligung mehrerer Telkos ermögliche «eine erhöhte Resilienz und Flexibilität der Kommunikation innerhalb des Netzwerkverbunds», schreibt die SIX.
Voraussichtlich soll das Netzwerk im kommenden November lanciert werden – vorerst zum parallel bestehenden Kommunikationsdienst der SIX. Aufgrund grösserer Flexibilität und Funktionalität soll das SSFN diesen jedoch mittelfristig ersetzen, heisst es abschliessend.



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