Virtualisierung wird das Megathema

Trends: Virtualisierung wird das Megathema

Grund für den Virtualisierungs-Boom

Bereits die verbesserte Ausnutzung der vorhandenen Hardware-Ressourcen treibt zahlreiche Virtualisierungsprojekte voran, weil die steigende Anzahl an Servern mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr wirtschaftlich ausgebaut und administriert werden können. Die stetig steigenden Energiekosten liefern noch ein weiteres Argument für die Einführung «geteilter Rechenpower». Das Modethema Green-IT dürfte damit auf der Virtualisierungwelle auch in Zukunft kräftig mitreiten.

Web 2.0 wird Business-tauglich

Während also die Virtualisierung von den Top-500 der Schweizer ICT-Unternehmen definitiv gelebt wird und kein blosser Modebegriff mehr ist, erstaunt es doch ein wenig, dass sogar die Hype-verdächtigen Web-2.0-Techniken wie Blogs, Wikis und soziale Netzwerke inzwischen mehrheitlich für Business-Zwecke eingesetzt werden.Ganze 52 Prozent der von Computerworld befragten Firmen gaben an, bereits ernsthaft, sprich: geschäftstauglich, entsprechende Produkte und Verfahren zu nutzen. Weitere acht Prozent äusserten sich dahingehend, in Zukunft den Einsatz von Web-2.0-Techniken zu planen. Nur 40 Prozent wollen von Web-2.0-Techniken im Business-Umfeld noch nichts wissen - zumindest nicht innert der nächsten zwei Jahre.

Schweizer pfeiffen auf UC

Ganz anders sieht es beim Thema Unified Communication aus. Die Top-500-Firmen stempelten UC nicht nur zum Trend mit der wenigsten Zugkraft. Auch im Einsatz ist die Kombination aus Telekommunikation und Informatik noch lange nicht überall. Nur 36 Prozent setzen diese Kommunikationsform als «Early Adaptor» bereits ein. 53 Prozent der befragten Unternehmen verwenden dagegen noch keine UC-Lösung. Aber: Immerhin elf Prozent denken darüber nach, etwas Potenzial ist also vorhanden. Dieses Umfrage-Ergebnis überrascht auf den ersten Blick, wird doch von Herstellerseite schon seit einigen Jahren die These vertreten, dass Unified Communications zu den Toptrends der Branche gehört. Auch den Aussagen von anderen Schweizer Studien laufen die Antworten der Top-500-Firmen fast diametral entgegen. So prognostiziert die Schaffhauser MSM Research einen wahren UC-Boom. Ihren Daten zufolge beschäftigen sich 86 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen mit UC in irgend einer Form, sei es, dass die Technik bereits im Einsatz ist oder sei es, dass sie geplant oder nur diskutiert wird. Nach Berechnungen von MSM Research werden demzufolge dieses Jahr in der Schweiz 640 Millionen Franken für UC ausgegeben. Dies sei ein Plus von immerhin gut 13 Prozent. Die prozentuale Wachstumsrate liegt damit weit über derjenigen des gesamten ICT-Marktes, den MSM mit heuer 4,2 Prozent angibt. Das zeigt wieder einmal, dass nicht jeder vorhergesagte Hype auch tatsächlich in der Realität von den Unternehmen so schnell umgesetzt wird.

Weniger Wachstum für Dauerbrenner

Ein unumstritten wichtiges Thema im ICT-Markt ist und bleibt der Bereich Security. Allerdings sehen die von Computerworld befragten Top-500-Unternehmen diesen Trend nicht mehr im gleichen Masse als Zugpferd an: Die Krone vom letzten Jahr muss die Security jetzt an die Virtualisierung abgeben. Allzu grosse Mehreinnahmen dürfen die Security-Hersteller und -Dienstleister auch nicht mehr erwarten. So verneinen 62 Prozent der befragten ICT-Firmen, dass sie im laufenden Jahr für die Informatiksicherheit mehr ausgeben werden als im Vorjahr. Zwar wollen 34 Prozent bis zu 20 Prozent mehr für Security hinblättern, aber nur vier Prozent möchten ihr Security-Budget um mehr als 20 Prozent aufstocken.

Fazit: Nicht jeder Trend wird Realität

Während einige Trends nicht nur in der Fachpresse, bei Marktforschern und in den Marketingabteilungen der Hersteller vorkommen, sondern real in der Firmen-IT zu beobachten sind, entlarvt die Zusatzumfrage von Computerworld Themen wie UC und Business Process Management als Trend mit hohem Hype-Potenzial, die noch nicht allzu oft in konkreten Projekten ihren Niederschlag finden.



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