Neuer IT-Verband 19.11.2009, 11:11 Uhr

Swico bezieht Stellung

Die grössten IT-Unternehmen wollen mit dem Projekt «Phoenix» einen Schweizer IT-Dachverband ins Leben rufen. Swico hält jedoch vor allem die Finanzierung für schwierig.
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Swico-Geschäftsführer Paul Brändli
Vertreter der Branchengrössen Siemens Schweiz, Credit Suisse Group, Accenture Schweiz, IBM Schweiz, Google Switzerland und Microsoft Schweiz arbeiten seit einigen Monaten am Projekt «Phoenix». Im Zuge dessen wollen sie einen eigenen IT-Dachverband gründen, um mehr Gehör in Bern zu bekommen (Computerworld berichtete).
Wie Swico, der Wirtschaftsverband für die digitale Schweiz, in einem Brief an seine Mitglieder mitteilt, soll das Projekt am 26. November 2009 weiteren Kreisen vorgestellt werden. Dabei werden auch Swico-Geschäftsführer Paul Brandli zusammen mit weiteren Vorstandsmitgliedern anwesend sein. Drei Phoenix-Vertreter hätten sich am 5. November 2009 beim Swico vorgestellt, um darüber zu diskutieren, wie der Wirtschafsverband involviert sein könnte. Anschliessend habe sich Swico intensiv über das Projekt unterhalten sowie über die Chancen und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit, heisst es.
Zielsetzung gut, aber Finanzierung schwierig
Insgesamt finde man die Zielsetzung von Phoenix gut. Den Weg zur Zielerreichung und insbesondere die Finanzierung hält Swico allerdings für schwierig. Zudem gebe es sehr divergierende Meinungen zum Phoenix-Ansatz. Swico ist der Ansicht, dass ein breit abgestützter Verband auch kleine Unternehmen als Mitglieder haben müsse, da politische Einflussnahme nur mit Einbezug der KMU möglich sei. Man möchte sicherstellen, dass KMU - wie auch diejenigen Bereiche die nicht im Kern-IT-Segment tätig sind, nicht nur geduldet, sondern im neuen Konstrukt erwünscht sind. Ebenso sei es für Swico wichtig, dass die bisherigen Kernthemen des Wirtschaftsverbandes wie beispielsweise Recycling, Verträge und Urheberrecht weiterhin im Fokus bleiben.
Mitarbeit im Steuerungsausschuss
Man sei bereit mit Swico-Präsident Andreas Knöpfli und Heinz Beer im Steuerungsausschuss mitzuarbeiten. Dies sei aber weder ein Commitment zu einem Zusammenschluss mit einem anderen Verband noch zu einer definitiven Mitarbeit bei Phoenix, erklärt der Wirtschaftsverband für die digitale Schweiz. Hauptsächlich wolle Swico konstruktiv mitarbeiten, um seine Erfahrungen als Verband bei Phoenix einzubringen und die Interessen seiner Mitglieder zu repräsentieren.
Insbesondere möchte man nicht den Eindruck erwecken, «dass Swico in irgendeiner Form in Phoenix aufgeht oder mit einem anderen Verband fusioniert.» Eine Änderung der Struktur könne nur nach einem positiven Entscheid der Verbandsmitglieder anlässlich einer nächsten Generalversammlung vollzogen werden, heisst es.
Harald Schodl



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