24.03.2010, 18:10 Uhr

SAPs KMU-Turbo BusinessOne

Die ERP-Suite BusinessOne hilft kleineren Schweizer KMU mit bis zu 200 Mitarbeitern auf die Erfolgsleiter. SAPs Friedrich Neumeyer erläutert im Gespräch mit Computerworld die Vorteile der neuen Version 8.8.
Lange Zeit hat SAP den KMU-Markt eher stiefmütterlich behandelt und sich lieber auf hochvolumige Grossprojekte konzentriert. In den sogenannten BRIC-Ländern Brasilien, Russland, Indien und China mag diese Strategie immer noch bzw. wieder erfolgreich sein. In der Region EMEA und in der Schweiz jedoch ist der Grosskundenmarkt so gut wie gesättigt, der KMU-Markt aber birgt noch Potenzial. Denn 25 Prozent der Schweizer Firmen haben noch kein ERP im Einsatz, ergab die von Computerworld in Kooperation mit IDC durchgeführte Marktstudie "Swiss IT". Ein Grossteil davon werden kleinere, mittelständische Unternehmen sein.

Im Fokus: kleine Schweizer Firmen

Folgerichtig drücken die Walldorfer mit der verbesserten ERP-Suite BusinessOne (B1 Version 8.8) kräftig aufs Gaspedal. Die Vorgängerverion von B1 werde weltweit von etwa 30.000 Unternehmen eingesetzt, und die Mehrheit stellen Firmen mit etwa 35 Usern, sagte Friedrich Neumeyer, Senior Vice President und COO der SME-Geschäftseinheit bei SAP, zu Computerworld. In der Schweiz zählen etwa das Handelsunternehmen Frifrensch, Tersuisse Multifils, Keune Haircosmetics und der Mess- und Sensor-Spezialist Micronor zum B1-Kundenstamm. Ab Ende April soll die neue Version 8.8 in der Schweiz auf den Markt kommen. "Mit dem neuen BusinessOne 8.8 haben wir eine einzige, konsistente Plattform geschaffen", betont Neumeyer. Vor allem an der Bedienerfreundlichkeit hat SAP geschraubt. Dazu zählen etwa eine Autoergänzungsfunktion für Eingaben, ein personalisierbarer Desktop, Menüs mit den am häufigsten gebrauchten Funktionen, eine Dokumenten-Volltextsuche und die Möglichkeit, Dienste wie Twitter einzubinden. Die Anbindung von Microsofts Sharepoint steckt noch in der Planung.

Analyse: Xcelsius und Crystal Reports

In punkto Business Intelligence verzichtet B1 wegen der im allgemeinen überschaubaren Datenvolumina auf In-Memory-Technik. Voll integriert sind laut Neumeyer die Analysewerkzeuge Xcelsius und Crystal Reports, bei denen es jetzt auch möglich ist, ähnlich wie beim grossen Bruder BusinessObjects Explorer ad-hoc Details zu verfeinern und direkt in Transaktionen zu springen. BusinessOne sei auch für mehr als 100 User geeignet, der Rekord liege bei gut 280 Anwendern, so Neumeyer. Dort stösst die Lösung jedoch an ihre Performance-Grenzen. Um stark expandierenden Schweizer Unternehmen eine möglichst bruchlose ERP-Versorgung zu garantieren, arbeitet SAP daher an einem Migrationspfad auf Business All-in-One und auf die neue On-Demand-Suite Business ByDesign, die Anfang 2011 in die Schweiz kommen soll. Beide Systeme sind in der Lage, auch höhere User-Zahlen zu bedienen.

iPad in Arbeit

"Die Schweizer Ramp-up-Phase liegt perfekt im Plan", versichert Neumeyer. Die verbesserte Integrationsplattform B1 V.8.8 erlaubt es jetzt auch, durch definierbare Ereignisse ausgelöste Nachrichten aufs iPhone zu schicken. Der Empfänger kann durch bestimmte Aktionen mobil darauf reagieren. Das neue iPad werde gerade in Walldorf getestet. Einige Geschichten müsse man da aber etwas anders lösen, gibt Neumeyer zu.



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