GhostNet 30.03.2009, 09:56 Uhr

Online-Spione attackieren Regierungen

Hacker haben sich mithilfe von Trojanischen Pferden Zutritt zu Computern von Regierungen und internationalen Organisationen verschafft. Die Eindringlinge stahlen Dokumente und zeichneten den Internetverkehr auf.
Ausspioniert: Dalai Lama
Vornehmlich in die Regierungen Asiens, aber auch ihre Botschaften in Nordamerika und Europa, sind Opfer eines Online-Spionagenetzes geworden. Einem Bericht des Munk Centre for International Studies der Universität Toronto zufolge sind von dem «GhostNet» mehr als 1295 Computer in 103 Ländern infiziert. Einen Hinweis auf Infektionen in der Schweiz gibt der Bericht nicht.
Mithilfe eines Trojaners wurde und wird auf den infizierten Rechnern nach Dokumenten gesucht und der E-Mail-Verkehr überwacht. Sind etwa ein Mikrofon und eine Webcam vorhanden, lassen sich die Computer dem Bericht zufolge auch für die Raumüberwachung verwenden. Die Peripheriegeräte werden von den Hackern dann über das Internet angeschaltet und Ton sowie Video in Echtzeit mitgeschnitten.
Die kanadischen Forscher kamen dem «GhostNet» auf die Spur, als die Computer in den internationalen Büros des Dalai Lama auf Schad-Software untersuchten. Auf Rechnern in Indien, Brüssel, London und New York wurde der Trojaner gefunden. Der Trojaner wird dem Bericht zufolge von acht Servern aus China kontrolliert. Zwei weitere Überwachungsrechner stehen in Hong Kong und den USA. Eine Beteiligung der chinesischen Regierung lässt sich aber nicht nachweisen, betonen die Forscher.




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