24.01.2013, 08:06 Uhr

Logitech schreibt tiefrote Zahlen

Logitech hat die Geschäftszahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Goodwill-Abschreiber und ein schwacher Markt führen zu einem Verlust.
«Mein Ziel ist es, Logitech zu nachhaltiger Profitabilität zurückzuführen - so schnell wie möglich», hofft Bracken Darrell, CEO von Logitech
Der Computerzubehör-Hersteller Logitech ist im dritten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Grund für das schwache Quartalsergebnis ist primär ein Goodwill-Abschreiber. Aber auch die Schwäche im Computermarkt setzt dem Unternehmen zu. CEO Bracken Darrell will deshalb das Produktportfolio straffen und gewisse Bereiche devestieren und Artikel für mobile Endgeräte vorantreiben.

Der Konzern hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 (Oktober bis Dezember) einen Umsatz von 614,5 Millionen Dollar erzielt, was einem Minus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Der Bruttogewinn sank auf 210,1 Millionen Dollar nach 258,7 Millionen Dollar, die entsprechende Marge verringerte sich auf 34,2 Prozent (Vorjahr: 36,2 Prozent). Auf operativer Stufe (EBIT) resultierte ein Verlust von 180,0 Millionen Dollar, dies nach einem Gewinn von 69,8 Millionen Dollar im Vorjahr.

Goodwill-Abschreiber hinterlässt Spuren

Grund für diesen Einbruch ist vor allem die am Vortag gemeldete Goodwill-Abschreibung von 211 Millionen Dollarim Zusammenhang mit der LifeSize-Akquisition. Unter dem Strich verblieb somit ein Reinverlust von 194,9 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 55,3 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Ohne den Abschreiber hätte Logitech einen operativen Gewinn von 31 Millionen Dollar und einen Gewinn von 16 Millionen Dollar erwirtschaftet. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Geplante Devestitionen

Mit den Drittquartalszahlen hat Logitech die durchschnittlichen Schätzungen (AWP-Konsens) nicht getroffen. Die Analysten hatten im Durchschnitt einen Umsatz von 679,6 Millionen Dollar, einen Bruttogewinn von 241,6 Millionen Dollar, einen EBIT von 58,2 Millionen Dollar sowie einen Reingewinn von 50,9 Millionen Dollar erwartet. Die Schätzungen wurden allerdings vor Bekanntwerden des Goodwill-Abschreibers gemacht.

Die Verkäufe haben sich in allen Regionen abgeschwächt: Insgesamt sank der Umsatz in der Berichtsperiode um 14 Prozent, wobei die Region Americas um 8 Prozent nachgab, Asien um 11 Prozent und EMEA gar um 20 Prozent. Die OEM-Erlöse sanken um 23 Prozent und der Umsatz der LifeSize-Division um 4 Prozent.

Devestitionen in verschiedenen Bereichen

Einen Ausblick gibt das Unternehmen nicht. CEO Bracken Darrell zeigt sich aber in der Mitteilung unzufrieden und enttäuscht mit der aktuellen Situation. Er will die Gesellschaft wieder auf die Gewinnerstrasse zurückführen, indem Produkte für mobile Geräte (z.B. für Tablets) forciert und gewisse Produktkategorien devestiert werden. So will er das Geschäft mit Fernbedienungen und Digital Video Security abtrennen. Zudem soll das Geschäft mit Peripheriegräten für Spielkonsolen bis Ende 2013 ebenfalls devestiert werden. Um wieder profitabler zu werden, will das Management zudem mehr als die im April 2012 kommunizierten 80 Mio USD pro Jahr einsparen. «Mein Ziel ist es, Logitech zu nachhaltiger Profitabilität zurückzuführen - so schnell wie möglich», wird Darrell in der Mitteilung zitiert.



Das könnte Sie auch interessieren