10.11.2017, 15:16 Uhr

IT-Systemhaus Bechtle erhöht Prognose

Im Zuge der Digitalisierung steigt auch die Nachfrage nach IT-Services und Hardware. Das sorgt beim IT-Systemhaus Bechtle für einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft.
Die starke Nachfrage nach IT-Dienstleistungen und Computer-Equipment dank der Digitalisierung treibt Bechtle in ungekannte Höhen. Nach einem kräftigen Anstieg des Geschäfts in den ersten neun Monaten des Jahres und einer Prognoseanhebung fürs Gesamtjahr übersprang der Börsenwert des Unternehmens die Marke von drei Milliarden Euro. Der IT-Dienstleister habe ein weiteres gutes Quartal hinter sich, lobte Commerzbank-Analyst Thomas Becker nach der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse am Freitag. Die Zahlen belegten, dass die Investitionen in IT hoch blieben. Bechtle hat zwei Standbeine, die beide rasant wuchsen: Zum einen managt das Unternehmen als Systemhaus die IT seiner Kunden. Dieser Zweig hat nicht zuletzt durch das Cloud Computing einen Aufschwung erlebt. Zum anderen verkauft Bechtle als Händler Computer-Equipment. «Bechtle kann als einer der wenigen Komplettanbieter im Markt seine Kunden bei allen Fragen rund um die IT unterstützen», erklärte Firmenchef Thomas Olemotz am Sitz in Neckarsulm. Er hat massgeblichen Anteil daran, dass es seit Jahren steil bergauf geht: 2007 trat er als Finanzchef in den Vorstand ein, 2009 wurde er Vorstandssprecher, seit 2010 nennt er sich Vorstandsvorsitzender. In diesen zehn Jahren haben sich Umsatz und Gewinn fast verdreifacht. Alleine in den ersten neun Monaten dieses Jahres wuchs der Umsatz um 16 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro; das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich noch etwas stärker auf knapp 111 Millionen Euro. Olemotz rechnet jetzt für das Gesamtjahr mit einem «sehr deutlichen» Wachstum bei beiden Kennziffern. Bisher war er von einem «deutlichen» Plus ausgegangen.

Bechtle verzeichnet 874 Millionen Euro Umsatz

Im dritten Quartal alleine überraschte Bechtle vor allem beim Umsatz, der um knapp ein Fünftel auf 874 Millionen Euro kletterte. Hier hatten die von Bloomberg befragten Analysten mit einem wesentlich niedrigeren Wert gerechnet. Die gute Wirtschaftslage mache sich bemerkbar, erklärte Olemotz. Allerdings, so erläuterte der Vorstand, dürfte die geschäftliche Dynamik im vierten Quartal nachlassen - vor allem wegen des starken Vergleichsquartals im Vorjahr. Das tat der Freude der Anleger aber keinen Abbruch: Die im TecDax notierte Aktie stieg am Vormittag zwischenzeitlich um fast 7 Prozent auf 73,18 Euro - so teuer war das Papier noch nie. Seit dem Gang an die Börse im Jahr 2000 stieg der Kurs damit um rund 440 Prozent. In der Schweiz legte Bechtle ebenfalls zu. Der Umsatz stieg hierzulande laut einem Bericht von «inside-channels.ch» um 14 Prozent an. Das Wachstum ist allerdings auf den Zukauf von Steffen Informatik im Juni 2016 zurückzuführen.



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