18.10.2012, 11:55 Uhr
Hinkt Schweizer Glasfaserausbau hinterher?
Die Zahl der Glasfaseranschlüsse in Europa steigt. In der Schweiz allerdings langsam, glaubt man einer Studie.
Weniger als ein Prozent aller Haushalte sind laut einer Studie in der Schweiz mit Glasfaser verbunden. Deren Richtigkeit muss aber angezweifelt werden.
Im ersten Halbjahr 2012 gab es 16 Prozent mehr Haushalte, die in Europa mit Glasfaser erschlossen wurden. Dies sagt eine Studie des FTTH Council Europe. Gemäss dem Report gab es in den 27 EU- sowie neun weiteren Staaten – darunter auch die Schweiz – knapp sechs Millionen Haushalte, die über ein ins Gebäude (FTTB) oder sogar in den Haushalt (FTTH) verlegtes Glasfaserkabel verfügen. 32 Millionen weitere Haushalte wären sofort anschliessbar, geht aus der Studie hervor. Am weitesten fortgeschritten ist die Glasfasererschliessung in Litauen, 30 Prozente aller Haushalte sind angeschlossen. Dahinter liegen die Skandinavier, Norwegen (18 Prozent) und Schweden. Bei insgesamt 22 der 36 untersuchten Länder liegt die Penetration bei über einem Prozent. Die Schweiz gehört nicht dazu. Dies ist allerdings ein Fehler, sagt Oliver Schnyder, Geschäftsführer von Glasfasernetz Schweiz: «Ich weiss momentan auch nicht, wie diese Zahlen zustande kamen. Vielleicht wurde bei uns eine Null vergessen.» Denn in der Schweiz seien bereits Ende des letzten Jahres knapp 400 000 Haushalte oder Unternehmen angeschlossen gewesen, das entspricht zehn Prozent. «Etwa alle zwei Minuten wird gerade ein neuer Haushalt angeschlossen, bis 2015 sollen es 30 Prozent sein», sagt Schnyder. Und tatsächlich: Wer sieht, mit welchem Eifer insbesondere Swisscom und die Partnerunternehmen momentan daran sind, Glasfaser zu verlegen, kann sich kaum vorstellen, dass die Schweiz unter einem Prozent Penetration hat. Die Studie ist daher mit Vorsicht zu geniessen, Abklärungen mit der FTTH laufen und wir werden an dieser Stelle informieren, sobald eine Antwort da ist.