18.01.2010, 07:37 Uhr

Credit Suisse krempelt IT um

Einer internen Mitteilung zufolge soll mit der Schaffung von neuen und der Verlagerung von bestehenden Departementen die Position der Private-Banking-IT innerhalb der Credit Suisse gestärkt werden.
Credit-Suisse-Hauptsitz am Zürcher Paradeplatz
Die Schweizer Grossbank Credit Suisse organisiert ihre Informatik-Dienste neu. Ziel der Transformation ist es, die Position des Private Banking im IT-Bereich innerhalb der Gruppe zu stärken, agiler zu machen und die Kundenorientierung zu steigern. Dies geht aus einer internen Mitteilung hervor, die Computerworld vorliegt. Sie stammt aus der Feder von Daniel Ott, Managing Director und CIO Private Banking. Als Gründe für die strukturellen Anpassungen nennt Ott ,,sich rasant verändernde Märkte, die neue Anforderungen und zunehmende Komplixität mit sich bringen" und denen die Bank neben bereits angestossenen Initiativen wie beispielsweise ,,Global Front Solutions" oder der CMMI-Zertifizierung auf Level 3 zusätzlich mit der organisatorischen Umgesaltung der IT für das Private Banking (IT PB) begegnet.
Das zuständige Management-Komittee hat folgenden Änderungen zugestimmt: Um die globale Sicht auf die Risiken der Credit Suisse zu verbessern, werden global alle CRO IT (Chief Risk Officer IT) Services in der IT der Schweiz zusammengelegt. Des weiteren wird eine IT-Einheit ,,Cross Product Services" eingerichtet, die sowohl das Investment Banking als auch das Private Banking unterstützen, unter einer gemeinsamen Governance stehen sowie Messaging und weitere produktübergreifende Funktionen abdecken. Die neue Einheit wird also für beide Bereiche arbeiten, aber Teil der IT-Organisation des Private Banking sein. Darüber hinaus wird ein neues Departement ,,Production Services Group (PSG) & Testing" innerhalb der IT Private Banking geschaffen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Auswirkungen auf Schweizer IT sowie Verantwortlichkeiten und Umsetzung
Auswirkungen der Reorganisation auf Schweizer IT
Die neue Struktur sieht auch organisatorische Änderungen vor, die sich auf die IT in der Schweiz auswirken. So werden die aufs Investment Banking orientierten Departemente der heutigen ,,IT Switzerland" zu den jeweiligen Produktlinien der globalen IT des Investment Bankings verlegt. Überdies werden Kernfunktionen im Private-Banking-Geschäft wie Kundenreports und zugrunde liegende Kernsysteme von IT Switzerland nach IT Private Banking verlagert. Und last but not least soll ein neues Anwendungsentwicklungs-Departement innerhalb der Schweizer IT sich mit den besonderen Bedürfnissen von Privat- und Firmenkunden in der Schweiz befassen und qualitativ hochstehende Dienstleistungen, beispielsweise im Bereich Zahlungsverkehr oder Cash Services, anbieten.
Verantwortlichkeiten und Umsetzung
Die neue IT-Organisation des Private Banking wird folgende Departemente umfassen: Global Front Solutions unter der Leitung von Claudia Bohnet, Investment Services and Products unter der vorläufigen Führung von Peter Thüring, Global Core Banking geleitet von René W. Keller, Cross Product Services unter der vorläufigen Leitung von Daniel Ott sowie die IT Private Banking Production Services Group & Testing verantwortet von Peter Thüring. Die bestehenden Zuständigkeiten von Stephan Hug (IT-Architektur Private Banking) sowie von Stephan Hocking (COO Private Banking) sind nicht wesentlich von den Veränderungen betroffen, einzig kleinere organisatorische Anpassungen könnten nötig sein. Das neue Departement Chief Risk Office wird unter der Leitung von Andreas Blatt stehen. Blatt ist direkt dem CIO Switzerland, Claude Honegger, unterstellt. Details der neuen Organisation sollen die Departementsleiter bis Ende Januar ausarbeiten, die vollständige Organisationsgestaltung soll bis Ende März definiert werden. Die neue Führungsstruktur tritt ab April in Kraft und die technische Umsetzung ist schliesslich für Anfang Juli vorgesehen.
Markus Häfliger



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