IT-Projekt in Schieflage 12.03.2021, 14:25 Uhr

Berner Stadtrat untersucht Informatikprojekt «base4kids2»

Das in Schieflage geratene Berner Schulinformatikprojekt «base4kids2» wird untersucht. Die zuständige Aufsichtskommission will sich dabei insbesondere auf  die Ausschreibung und die Projektleitung fokussieren.
(Quelle: Beat Bossert / Unsplash)
Die Aufsichtskommission des Berner Stadtrats hat beschlossen, das Schulinformatikprojekt «base4kids2» zu untersuchen. Im November des vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass dieses Millionenprojekt einen Neustart braucht und der Stadtrat mehr Geld zur Verfügung stellen soll.
Wie das Sekretariat des Berner Stadtrats am Freitag mitteilte, wird die Kommission den Schwerpunkt ihrer Untersuchung auf die Ausschreibung und die Projektleitung legen. Die Kommission will auch aufzeigen, wie allfällige Fehler in Zukunft mit Blick auf weitere Projekte des Schulamts vermieden werden können.
Für die Erneuerung der Schulinformatik hatten die Stadtberner Stimmberechtigten im November 2018 einen Investitions- und einen Verpflichtungskredit von insgesamt 24 Millionen Franken bewilligt. Im vergangenen Herbst erhielten Kinder und Lehrkräfte neue iPads und Zugang zur zentralen Open-Source-Plattform «base4kids2».
Doch bald häuften sich die Klagen aus den Schulzimmern: Drucken sei fast unmöglich, Geräte stellten von alleine ab, Dokumente seien kaum zu bearbeiten. Genervte Lehrkräfte kritisierten, so sei kein vernünftiger Unterricht möglich.
Die Stadtberner Bildungsdirektorin Franziska Teuscher sagte im November vor den Medien, sie habe das Projekt unterschätzt. Erschwerend sei hinzugekommen, dass Ende 2019 die Leiterin des Schulamts pensioniert und fast gleichzeitig der Projektleiter ausgewandert sei. Dadurch sei ein «Kompetenzvakuum» entstanden.
Berns Gemeinderat beschloss im vergangen Herbst nach Vorliegen eines externen Gutachtens, das Projekt personell und organisatorisch neu aufzugleisen. Auch sollen die Lehrkräfte stärker eingebunden werden. Im November hiess es, der Gemeinderat wolle dem Stadtrat im ersten Quartal 2021 einen Nachkredit vorlegen.



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