Business Agility 19.01.2022, 06:14 Uhr

Vom Umgang mit dem Wandel

Wir erleben exponentielle Veränderungen. Von allem bekommen wir mehr und das immer schneller. Wir sind aber nicht nur Beobachter, sondern treiben den Wandel auch selbst voran. Wo geht die Reise hin? Diese Entwicklungen zeichnen sich im Business ab.
Einer für alle, alle für einen: Die Basis jeder agilen Organisation sind gegenseitiges Vertrauen und Transparenz, sagt Timm Urschinger
(Quelle: Shutterstock/REDPIXEL.PL)
Der Wandel schafft neue Möglichkeiten für wirtschaftlichen Fortschritt, gesellschaftlichen Wohlstand und menschliches Wohlergehen. Gleichzeitig ist die Zukunft unvorhersehbar. Das erfordert sowohl eine offene Denkweise als auch, sich einfach mehr anzustrengen. Die meisten Menschen sind durchaus bereit dazu, fühlen sich jedoch zugleich überfordert, überarbeitet und haben oft das Gefühl, immer mehr die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren.
Schwierige Umstände, unter denen man nicht nur die gewohnte Leistung halten, sondern auch noch neugierig, innovativ und kreativ sein sollte. Unausgesprochen herrscht Einigkeit darüber, dass das Geschäftsleben, wie wir es kennen, schon den heutigen Herausforderungen nicht mehr gewachsen ist – und in Zukunft sogar destruktiv sein wird.

Und jetzt? Und morgen? Und nächstes Jahr?

Die entscheidende Frage lautet: Was kann man als Einzelne, als Einzelner und als Unternehmen tun, um trotz all dieser Herausforderungen nicht nur zu überleben, sondern zu gedeihen? Auch wenn viele Modelle versprechen, Unterneh­men agiler zu machen, gibt es keine Wunderwaffe. Und nur die wenigsten gehen der Frage nach, warum Unternehmen unfähig sind, neue Chancen zu erkennen und zu ergreifen.
Ganz im Gegenteil: Manchmal halten diese Modelle Menschen sogar davon ab, eine offenere und kreativere Denkweise anzunehmen. Wie geht man also an diese Situation heran? Nun, ganz einfach: Indem wir wieder lernen, uns auf unsere neugierige Natur zu verlassen.

Überlebensgrosse Neugierde

Erinnern wir uns an grosse Entdeckungen, dann hat sich dabei eines immer wieder deutlich gezeigt: Unabhängig, ob diese Entdeckungen oder Erfindungen die ganze Welt oder nur uns selbst betreffen, ziehen Menschen, denen die Lösung eines Problems wirklich am Herzen liegt, keine voreiligen Schlüsse. Sie beginnen mit einer überlebensgrossen Neugier. Um diese Neugier zu stillen, brauchen wir vor allem eines: Geduld. Wir müssen (uns) viele Fragen stellen, Zweiflern entgegentreten, mit Widerständen kämpfen, bis sich enthüllt, was wirklich zählt. Auch wenn wir uns nicht immer daran erinnern, mussten wir alle im Leben einmal laufen und sprechen lernen – und sobald wir dies konnten, begannen wir unsere Umgebung zu erkunden und unsere Eltern zu fragen «Warum?».
Als Vater von zwei Kindern im Alter von zwei und drei Jahren weiss ich sehr genau, wie schnell einem da die Antworten ausgehen können und wie gross der Lerndrang ist, von dem wir alle lernen sollten. Natürlich haben die beiden jetzt zu diesem Zeitpunkt noch nicht die starke Verpflichtung zu ständiger Leistung wie wir Erwachsenen. Aber auch für uns waren das früher genau die Momente, in denen wir gelernt haben, mit unseren Problemen am effektivsten umzugehen und sie am schnellsten zu lösen – und das sogar spielerisch und mit Freude. Daher der Rat: Seien Sie wieder mehr Kind!



Das könnte Sie auch interessieren