Wie die Schweiz vom Krypto-Boom profitiert

Crypto Valley first, Silicon Valley second

Vom Krypto-Boom profitieren auch Schweizer IT-Dienstleister. Etwa das Unternehmen ti&m, bei dem man in der Blockchain grosses Potenzial für verteilte Applikationen und Ökosysteme erkennt. Anwendungen gebe es zum Beispiel beim Thema «Self Sovereign Identity», etwa für digitale Zertifikate und Berechtigungen, erklärt der CEO Thomas Wüst. Die Blockchain sei zudem interessant für die Nachverfolgbarkeit von Lieferketten. Auch die Nachfrage nach Applikationen im Bereich «Decentralized Finance» steige. Sie sind unter anderem für die Tokenisierung von Assets, deren Handelbarkeit und Verwahrung geeignet. Das Potenzial im öffentlichen Sektor, in der Transport- und Logistikbranche und bei Versicherungen sei ebenfalls gross.
“Für die Schweiz besteht die Chance, sich bei einem der grossen Innovationsthemen noch vor dem Silicon Valley zu positionieren „
Thomas Wüst, ti&m
Laut Wüst findet die Blockchain-Technologie in der Schweiz wegen ihren potenziell erheblichen Auswirkungen auf das Finanzsystem und der hohen technischen Komplexität einen idealen Nährboden vor. «Ein stabiler und innovationsfreudiger Finanzmarkt trifft hier auf hervorragend ausgebildete IT-Experten und eine sehr aktive Start-up-Szene», sagt der ti&m-CEO. Es sei kein Zufall, dass wichtige Blockchain-Institutionen wie die Ethereum und Cardano Foundation ihren Sitz in der Schweiz haben. «Für die Schweiz als Innovationsland besteht hier die Chance, sich bei einem der grossen Innovationsthemen noch vor dem Silicon Valley oder den Innovationsschmieden in China und Indien zu positionieren.»
ti&m hält jedoch ebenfalls keine Bitcoin. «Wir sind ein stark wachsendes KMU mit einer sehr guten Liquidität», sagt Wüst. Die Auswirkungen der Negativzinsen löse man aktuell noch durch klassische Anlagestrategien und massive Vorauszahlungen im PK- und Steuerbereich. Die Volatilität und das damit verbundene hohe Risiko der Kryptoanlagen könnten den Fokus auf ein stabiles Wachstum gefährden, gibt Wüst zu bedenken.



Das könnte Sie auch interessieren