Wie die Schweiz vom Krypto-Boom profitiert

200 KryptoZahlungen pro Woche

Auch Digitec Galaxus akzeptiert inzwischen Kryptowährungen. Kundinnen und Kunden können mit Bitcoin, Bitcoin Cash ABC, Bitcoin Cash SV, Ethereum, Ripple (XRP), Binance Coin, Litecoin, Tron, Neo oder OmiseGO bezahlen. «Jetzt zähle ich natürlich darauf, dass all die Schweizer Kryptomillionäre bei uns einkaufen», sagte der CIO und Mitgründer Oliver Herren anlässlich der Ankündigung im März 2019. Wird das Unternehmen bald noch mehr Kryptowährungen akzeptieren? Das hänge davon ab, ob der gewählte Zahlungsdienstleister weitere digitale Währungen implementieren werde oder nicht, heisst es bei der Migros-Tochter auf Anfrage. Digitec Galaxus kooperiert für die Abwicklung der Kryptozahlungen mit dem dänischen Start-up Coinify.
Beim Online-Händler Digitec Galaxus steht beim Check-out die Zahlungsoption «Kryptowährungen» zur Wahl
Quelle: Digitec Galaxus
«Aktuell werden bei uns im Schnitt rund 200 Bestellungen pro Woche mit Kryptowährungen bezahlt – Tendenz steigend», teilt der Mediensprecher Stephan Kurmann mit. Ein Grossteil davon passiere mit Bitcoin und Ether. Gemessen an den vielen Tausend Bestellungen, die täglich eingehen, sei der Anteil der Einkäufe mit Kryptowährungen zwar noch gering. Er liege aktuell noch unter einem Prozent. Besonders die Kunden von Digitec würden aber gerne mit Kryptowährungen bezahlen und der durchschnittliche Einkaufsbetrag sei tendenziell höher als bei den anderen Zahlungsoptionen. Laut Kurmann kaufen die Kundinnen und Kunden vor allem Elektronikprodukte mit Kryptowährungen ein. Bei Galaxus habe sich die neue Zahlungsoption hingegen noch weniger stark durchgesetzt.
Wie der Kanton Zug wandelt auch der Online-Händler die erhaltenen Kryptozahlungen sofort in Schweizer Franken um. Bitcoin in die Bilanz aufzunehmen, sei für das Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt keine Option. «Die Kryptokurse sind noch zu volatil, um damit abzurechnen», sagt Mediensprecher Kurmann.

Versicherungen akzeptieren Bitcoin

Die Gesundheitsversicherung Atupri akzeptiert seit Ende August 2020 Kryptowährungen. Sie ermöglichte als erster Schweizer Versicherer Zahlungen mit Bitcoin und Ether. Atupri wolle so die Chancen der Digitalisierung nutzen und für die Kundinnen und Kunden die Prozesse beschleunigen, sagt Caroline Meli, die in der Geschäftsleitung ist und das Marketing und den Vertrieb leitet. «Unsere Versicherten erhalten beim Auslösen der Zahlung den aktuellen Umrechnungskurs, den Bitcoin Suisse stets in Schweizer Franken garantiert und übermittelt», erläutert Meli. Und weiter: «Wir unterliegen daher zu keinem Zeitpunkt einem Währungsrisiko.» Das Angebot finde zwar Anklang, die Annahme weiterer Kryptowährungen sei aktuell aber nicht geplant.
Mitte April kündigte auch AXA an, neu Bitcoin zu akzeptieren. Auch für diesen Versicherer wickelt Bitcoin Suisse die Zahlungen ab. Mit der Bitcoin-Option reagiere man auf das wachsende Kundenbedürfnis nach mehr Wahlfreiheit im Zahlungsverkehr, hiess es bei der Ankündigung.



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