E-Rechnung in den Kantonen 02.05.2014, 15:12 Uhr

Zürich top, viele mit Nachholbedarf

Die Eidgenössische Finanzverwaltung hat veröffentlicht, wie weit die Kantone mit der Einführung der E-Rechnung sind. Das Ergebnis: die meisten nicht sehr weit.
Die Kantone sind mit der Einführung der E-Rechnung unterschiedlich weit. Die Prozentangaben beziffern die Verfügbarkeit von E-Billing-Dienstleistungen
Drei Kantone weisen eine vorbildliche Verfügbarkeit ihrer E-Rechnungsdienstleistungen auf, zeigt die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) in einer Grafik auf (vergleiche rechts). Das sind Genf, Graubünden und Zürich. Demgegenüber stehen zehn Kantone, die sich kaum mit dem Thema befassen und viele, die nicht sehr weit sind. Alle Kantone sollen gemäss EFV bestrebt sein, ihre Dienstleistungen weiter auszubauen. Aufgeteilt in E-Billing «in» und «out» sind erst Genf, Zug und Zürich in der Lage, elektronische Rechnungen entgegenzunehmen («E-Billing in»). In Fribourg, Graubünden und Luzern befindet man sich in der Realisierungsphase, für die restlichen Kantone ist die Entgegennahme elektronischer Rechnungen kein Thema. Und erst Genf, Neuenburg und Zürich sind aktuell fähig, elektronische Rechnungen auszustellen («E-Billing out»). Im Graubünden ist man an der Umsetzung, im Wallis in der Planungsphase. Für die anderen Kantone sei dies noch kein Thema, sagt die EFV. Gründe dafür seien heterogene Themen, die dezentrale Organisation und der relativ geringe Rechnungsoutput.

Steuern und Fahrzeuggebühren elektronisch

Einen hohen Rechnungsoutput haben dafür die Steuerverwaltungen und Strassenverkehrsämter. Und haben entsprechend gehandelt. In neun Steuerverwaltungen sind E-Rechnungslösungen im Einsatz oder in Planung. Bei den Strassenverkehrämtern sind bis auf Glarus und Jura überall entsprechende Bestrebungen im Gang. Diese rasche Entwicklung sei darauf zurückzuführen, dass zwei Anbieter diesen Bereich exklusiv mit Softwarelösungen bedienen und das Thema vorantreiben, schreibt die EFV.Es sind dies Abraxas mit dem Produkt «Cari» und Viacar mit ihrem gleichnamigen Produkt.

Unterschiedliche E-Payment-Strategien

Für das Thema E-Payment haben die Kantone gemäss EFV unterschiedliche Herangehensweisen entwickelt, die sich nach dem Dienstleistungsangebot der Kantone im Internet richten. Aargau, Basel-Stadt, Fribourg, Graubünden, Jura, Tessin, Uri und Waadt haben bereits eine Lösung in Betrieb, das Wallis arbeitet daran. In den anderen Kantonen sei E-Payment im Untersuchungszeitraum von 2011 bis 2013 kein Thema gewesen. Das Fazit der EFV: «In Sachen E-Rechnung besteht in der Schweiz weiterhin grosser Handlungsbedarf.» Die Unterschiede zwischen den Kantonen seien erheblich. Die Entgegennahme elektronischer Rechnungen stelle sich dabei als grosse Herausforderung dar, da die verwaltungsinternen Voraussetzungen noch gar nicht existieren würden.

Weniger Projekte, die kosten dafür mehr

Die Eidgenössische Finanzverwaltung bewilligte im letzten Jahr 14 neue E-Rechnungs-Projekte mit einen Volumen von 920 000 Franken. Die zugesicherte Unterstützung beträgt 211 000 Franken.
Seit 2012 wurden 30 Projekte mit einem Förderbeitrag von 457 000 Franken unterstützt. 13 der Projekte wurden in den Kantonen, 9 in Städten, 7 in Gemeinden und eines in einer Institution durchgeführt. Für dieses Jahr steht gemäss dem E-Government-Aktionsplan 2014 ein Förderbeitrag von 150 000 Franken für E-Rechnungsprojekte zur Verfügung. Zudem wird überprüft, ob eine Interessengemeinschaft der Nutzer der E-Rechnung aus Wirtschaft und Verwaltung gegründet werden soll.



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