24.04.2006, 17:31 Uhr

Versuch und Irrtum sind passé

Shunra hat ihre WAN-Simulations-Engine Virtual Enterprise (VE) in der Version 4.0 mit nützlichen Automatisierungsfunktionen versehen.
Shunras intuitives User-Interface für das Design von Netzwerk-Testszenarien, der VE-Modeler, verwendet Microsofts Diagramm-Tool Visio.
IT-Abteilungen, die vor der Frage stehen, wie sich frische Anwendung im Firmenintranet verhalten werden, benötigen für die Beantwortung einen beachtlichen Aufwand an Geräten und Geduld, sofern sie die Software nicht aufs Geratewohl implementieren. Oder aber sie setzen Shunras Virtual Enterprise (VE) genannte WAN-Simualtions-Maschine (Wide Area Network) ein. Die Version 4.0 hat sich unser Testcenter angeschaut. Bei Netzwerktests übernimmt das Hard- und Softwarebündel, das nun einen hohen Grad an Automatisierung aufweist, den Grossteil fälliger Routineprüfungen in zahlreichen WAN-Szenarien. Mühsame Trial-and-Error-Tests fallen damit weg
Die Installation der drei Höheneinheiten messenden Appliance erfolgt direkt und unkompliziert. Ist diese abgeschlossen, kann das Design einer Testtopologie erste Freude bereiten: Das Modul VE-Modeler nutzt Microsoft Visio als Zeichenbrett, um Endpunkte, Multi-Network-Gateways, QoS-Gateways und WAN-Wolken zu definieren. Hinter den Symbolen verstecken sich Geräte- und Netzwerkeigenschaften, die das LAN oder WAN repräsentieren, etwa Link-Geschwindigkeiten, Queuing-Optionen, Bandbreiten, Latenzzeiten, Packetverlustraten und Linkfehler.
Ist das WAN in Visio spezifiziert, wird es an die Appliance übergeben, so dass die Emulation beginnen kann. Ist eine Simulation im Gang, werden dem Tester Statistiken in «Echtzeit» bereitgestellt, über die ersichtlich wird, was in der WAN-Emulation genau vor sich geht. Als Testwerkzeug neu hinzu kommt die Funktion Twister, ein so genannter Link-Modifier, der alternative Traffic-Pfade während laufenden Testszenarien kreiert. Dabei lassen sich die Packet-Routen unter verschiedenen Kriterien manipulieren.
Zahlreiche Module helfen in VE 4.0, die Handarbeit auf ein Minimum zu reduzieren. VE-Predictor schöpft die Vorzüge der engen Integration mit Mercury Loadrunner und Segue Silkperformer aus und verwaltet den Load-Generator, die virtuellen Clients und die WAN-Topologie aus dem Modeler. Das Modul VE-Profiler führt die Automation noch weiter, indem Tester dem Predictor auf einfache Weise ganze Sätze an WAN-Definitionen zuspielen können. Als wohl eindrücklichstes Feature schliesslich gilt VE-Reporter. Es handelt sich dabei um ein umfassendes grafisches Berichts-Tool, das die Tiefenanalyse eines jeden Tests erlaubt.
Der einzig wahre Nachteil von VE 4.0 ist der Preis: 70000 Dollar können sich wahrlich nur grosse Unternehmen leisten. Im Gegenzug ist ihnen der Blick in die Kristallkugel gewährt, deren Aussagen den hohen Einsatz durchaus rechtfertigen, so das Test-Urteil. Kleinere Firmen haben die Möglichkeit, nur die Software zu beziehen. Für diese Desktop-Version sind ab 15000 Dollar zu bezahlen
Michael Keller



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