Strukturreform bei der Phonak-Gruppe

Strukturreform bei der Phonak-Gruppe

Zur Datensicherheit

Die Fehraltorfer Up-Great hatte als Generalunternehmerin die Projektleitung inne und betrieb das Consulting für das Information Lifecycle Management. Dieses Konzept setzt Phonak in ihrer Storage-Struktur und -Konfiguration um. Die erste, kurzfristige Sicherungsstufe ist das Online Snapshot Backup. Während die File-basierten Daten ein paar mal täglich gesichert werden, ist der Snapshot für die besonders erfolgskritischen E-Mail-Daten auf stündliche Sicherung eingestellt. Für Andri ein extrem wichtiger Punkt: «Das Rechenzentrum Stäfa agiert zum Beispiel bei Exchange wie ein ASP. Wir müssen jederzeit für performanten E-Mail-Zugriff sorgen und die Verfügbarkeit sicherstellen. Dazu gehört auch, dass diese Daten häufig gesichert werden und bei Bedarf innert Minuten rekonstruierbar sind.» Die langfristige Datensicherung, die zweite Stufe, ist das Backup der Snapshots beider Speicher auf Bänder, die zum Abruf bereitstehen, bis sie nach ein paar Wochen ausgelagert werden. Der laufende Betrieb wird dank Disk-to-Backup und -Restore nicht beeinträchtigt, so dass die Performance und Verfügbarkeit des Datenzugriffs im Einklang mit den SLA steht.
Die Snapshot-Technik sichert auch schnelles Disaster Recovery. Phonak spiegelt die Snapshots der File-Service- und Exchange-Daten vom Online- auf den Nearline-Speicher. Sollte der Primärspeicher nicht mehr online sein, lässt sich der Betrieb sofort über den zweiten Nearline-Speicher wieder aufnehmen. Mehr Sicherheit bringt zudem die räumliche Trennung von Online- und Nearline-Speicher. Selbst bei einem Totalausfall liesse sich der Datenservice innert zwei bis vier Stunden wieder aufnehmen. Vorher waren alle Primärdatenspeicher im selben Raum untergebracht. Im Ernstfall hätte es Tage gedauert, mehrere Terabyte Daten von zig Magnetbändern auf neuem Storage wiederherzustellen.
Phonak profitiert zudem von der verbesserten Performance des Datenzugriffs - ein wichtiger Punkt bei der Zufriedenheit der Benutzer. Aufgrund der hohen Stabilität und Zuverlässigkeit des neuen Storage - maximal ein Ausfall pro Jahr und null Backup-bedingte Ausfälle lautet die Richtschnur - ist die Business Continuance gewahrt. «Sollte doch einmal ein Datenunfall passieren, wie zum Beispiel das unabsichtliche Löschen einer Datei oder eines E-Mails durch einen Mitarbeiter, genügt die Meldung an den IT-Service-Desk», so Andri. «Die Datei ist direkt aus der Snapshot-Aufzeichnung auf dem online Speicher in ein bis zwei Minuten rekonstruiert.»
SAP Hot Standby und SQL sind heute ebenfalls schon auf dem Zentralspeicher abgelegt. Die nächsten Schritte wie die revisionssichere Datenhaltung sind bereits geplant und lassen sich in die neue Struktur eingliedern. Patrick Andri: «Das Schöne ist, dass diese einfache und kostenoptimierte Struktur flexibel erweiterbar und skalierbar ist und die Daten gemäss ihrer Bedeutung handhabbar sind. Die Restrukturierung hat sich ausgezahlt.»
Zur Autorin: Frauke Stautner ist freie Journalistin in München.
Frauke Stautner



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