14.12.2011, 13:31 Uhr

Schweizer ICT-Markt droht «rote Null»

Im laufenden Jahr wird der helvetische ICT-Markt um über zwei Prozent zulegen. 2012 gerät er allerdings ins Stocken, wie die Marktforscher von MSM Research berichten.
2011 wird der Schweizer ICT-Markt im B2B-Bereich um 2,2 Prozent respektive 348 Millionen Franken steigen. Im kommenden Jahr bremst sich das Wachstum der ICT-Ausgaben jedoch «auf eine rote Null» ab, melden die in Schaffhausen domizilierten Marktforscher von MSM Research. Im Detail wird der eidgenössische ICT-Markt den Auguren zufolge 2012 um 0,2 Prozent beziehungsweise 26,3 Millionen Franken auf 16,2 Milliarden Franken schrumpfen.
 
MSM Research reiht sich damit in Prognosen ein, die der Schweiz im nächsten Jahr Konjunkturprobleme vorhersagen. Beispielsweise rechnet die «Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen» im kommenden Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) in Höhe von lediglich 0,5 Prozent. Bisher war sie von plus 0,9 Prozent ausgegangen. Anzumerken bleibt, dass die Expertengruppe für 2013 bereits wieder eine Erholung 2013 erwartet (plus 1,9%). Die Arbeitslosigkeit dürfte sich 2012 als Folge des Konjunkturtiefs vorübergehend spürbar erhöhen, heisst es. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Nicht alle ICT-Bereiche haben zu kämpfen
Was den ICT-Markt betrifft, werden aber offenbar nicht alle Bereiche mit Problemen zu kämpfen haben. Während die Hardware-Ausgaben laut MSM Research mit 2,5 Prozent ins Minus drehen, werden Software und Services weiter geringfügig zulegen - und zwar um 0,1 Prozent respektive 0,7 Prozent. Die Industriebranche wird den Marktforschern zufolge im kommenden Jahr die grössten Budgetkürzungen aufweisen: Die ICT-Ausgaben werden hier um insgesamt 146 Millionen Franken beziehungsweise 3,6 Prozent zurückgehen.
 
Die Auguren sind der Ansicht, dass die derzeitige Lage für viele Unternehmen im Vergleich zur Finanzkrise vor drei Jahren etwas mehr zeitlichen Spielraum zur Anpassung und Neuausrichtung bietet. MSM Research warnt allerdings vor möglichen weiteren Ausgabenkürzungen, «insbesondere wenn die anstehenden Probleme in der Eurozone anhalten werden.»



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