28.09.2009, 14:19 Uhr

Kaspersky wächst und trotzt Microsoft

Der Security-Anbieter Kaspersky wächst gegen den Trend. Laut Europachef Andreas Lamm bedroht der Markteintritt Microsofts nicht das Geschäft der klassischen Antivirus-Hersteller.
Andreas Lamm, Europachef Kaspersky
Firmengründer Eugene Kaspersky und Europachef Andreas Lamm gaben für das vergangene Jahr ein ambitioniertes Wachstumsziel aus: Der Security-Hersteller Kaspersky sollte um 75 Prozent zulegen. Den veranschlagten Jahresumsatz von 350 Millionen US-Dollar übertraf der russische Konzern und setzte 361 Millionen um - ein Plus von 78 Prozent.
In Europa legte Kaspersky um 94 Prozent zu und erzielte einen Umsatz von 184 Millionen US-Dollar. Ein Grund dafür war auch das «sehr erfolgreiche» Geschäft in der Schweiz, wie Lamm im Gespräch mit Computerworld sagte. Seit Anfang Jahr amtet Walter Jäger als Country Manager Schweiz und hat unter anderem Boll Engineering, den nach eigenen Angaben grössten einheimischen Security-Dienstleister, als Kunden gewonnen.
Wachsen mit Unternehmenskunden
Auch aufgrund zögerlicher Einkaufspolitik der Unternehmenskunden in der Krise gab Kaspersky für das laufende Jahr aber ein deutlich bescheideneres Wachstumsziel aus: Mit 30 Prozent rechnen Firmengründer Kaspersky und Europachef Lamm aber immer noch mit einem ordentlichen Plus. Dies soll unter anderem mit neuen Versionen der Firmenlösung «Open Space Security» erreicht werden.
Der kommende «Release 2» werde begleitet von SLAs, die Kaspersky mit seinen Dependencen weltweit garantieren könne, sagte Lamm. Das Produkt ist von Microsoft für Windows 7 zertifiziert und lässt sich auf einer neuen Administrationsoberfläche einfacher managen. Bereits für das nächste Jahr kündigte der Kaspersky-Manager eine Nachfolgeversion an, die einerseits auf KMU, andererseits auf Grossunternehmen zugeschnitten sein wird. Daneben sollen Schnittstellen für gängige Management-Lösungen vorhanden sein. Auch für Microsoft SharePoint ist eine Sicherheitsanwendung geplant.
Microsofts kostenloser Virenscanner
Im Privatkundenumfeld - in dem Kaspersky weltweit die meisten Produkte verkauft - rechnet Lamm mit einem Plus durch den Marktstart von Windows 7. Der angekündigten kostenlosen Antiviruslösung «Microsoft Security Essentials» sieht Lamm gelassen entgegen. «Wir behaupten uns seit Jahren gegen kostenlose Produkte, Microsoft ist keine Konkurrenz», so der Kaspersky-Manager.
Den Markteintritt Microsofts sieht der russische Hersteller «sehr positiv». Damit steige das Bewusstsein der Anwender für mehr Sicherheit auf dem PC und im Internet, meint Lamm.
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Kaspersky Schweiz



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