Wenn es in der Kette funkt

Wenn es in der Kette funkt

Stephan Ruske, bei Limmatdruck/Zeiler für Innovationen verantwortlich, bestätigt, dass es mit Roche noch nicht einmal Gespräche über einen RFID-Einsatz gegeben habe. Man hält bei Roche so wie bei anderen Pharmaunternehmen wie Novartis die Technik zwar im Auge, erachtet es aber im Moment noch als zu früh, um RFID einzusetzen.
Ruske rechnet aber dennoch damit, dass sich zumindest Betriebe, die Produkte in die USA exportieren, sich bald mit dieser Methodik auseinanderzusetzen hätten. Denn dort würde RFID gegenwärtig von der FDA (Food and Drug Adminstration) als Verfahren zur sicheren Produktkennzeichnung geprüft, und es könne durchaus sein, dass RFID, falls es von der FDA als probates Mittel empfohlen wird, per Gesetz verpflichtend werde.
Den Medikamentenbereich empfindet er schon heute als prädestiniertes Einsatzgebiet, da es sich bei Arzneien um hochwertige Produkte handle, bei denen die Transponderkosten von heute rund 35 Rappen nicht ins Gewicht fallen sollten. Die Kontrollmöglichkeiten durch die Transponder, deren Resistenz gegen Verschmutzung und die leichte Lesbarkeit seien eindeutige Vorteile etwa gegenüber Barcodes.
Er rechnet damit, dass die Preise pro Chip in den nächsten zwei Jahren auf cirka 15 Rappen fallen würden. Preise in der Höhe von vier oder fünf Rappen sieht er aufgrund des Siliziumpreises auch für die Zukunft als illusorisch an.
Ein anderer Faktor sei, dass es erst Maschinen gebe, die pro Stunde 10 000 Schachteln mit Chips bestücken können. Bei Limmatdruck/Zeiler produzieren die Maschinen aber 160 000 bis 200 000 Schachteln pro Stunde. Das heisst, dass es hier zu unproduktiven Flaschenhälsen käme. Auch das Aufdrucken von Transpondern befinde sich erst in der Anfangsphase. Es laufe bei der EU zwar noch bis Ende 2007 ein vielversprechendes Projekt. Aber Ruske rechnet dennoch, dass es noch bis 2010 gehen könne, bis Schachteln in wirtschaftlich vertretbarer Stückzahl mit RFID-Chips bestückt werden können.



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