Virtualisierung 29.09.2010, 06:01 Uhr

Dell baut Self-Service-Portale

Mit Dells neuem Virtualisierungs-Portfolio bedienen sich Geschäftsbereiche via Portale selbst, kalkulieren Kosten und ROI, spielen Alternativen durch. Computerworld sprach mit Dells Hugh Jenkins über die Vorteile der neuen Lösung.
Architektur-Überblick: Dells neues Virtualisierungs-Portfolio.
Dell erweitert sein Lösungsportfolio für virtuelle X86-Serverumgebungen und treibt damit seine Strategie, durch neue Software-Angebote Synergie-Effekte für seine Hardware-Abverkäufe zu erzielen, weiter voran. Im Fokus steht die Virtualisierung der Infrastruktur-Komponenten Server, Storage und das Netzwerk-Fabric. Dells "Virtual Integrated System" (VIS, siehe Grafik links) besteht aus drei kernkomponenten: (1) dem erweiterten Advanced Infrastructure Manager (AIM), (2) dem heute neu am Markt eingeführten VIS Self-Service Creator, mit dem sich Selbstbedienungsportale für interne Unternehmensbereiche bauen lassen und (3) dem VIS Director, der unter anderem für das Auslastungs-Monitoring und die Kostenkontrolle zuständig ist (siehe Grafik ganz unten).
"Dells VIS organisiert die Verteilung von Arbeitslasten in virtuellen und physischen Umgebungen", so erklärt Hugh Jenkins, Server-Produktmanager für die Region EMEA, kurz und knapp gegenüber Computerworld die Kernfunktion der Suite. Die erste Komponente AIM neuverteilt automatisch Arbeitslasten zwischen physikalischen Servern und virtuellen Maschinen, alloziiert automatisch Computing Power, Storage und Netzwerk-Bandbreite. Dell hat der neuen Version ein bedienfreundlicheres GUI (mit wizards) und ein Plug-in für VMwares vSpere Client verpasst. Das frische Release unterstützt ausserdem jetzt auch 10 Gigabit Ethernet (GbE) und Fiber Channel over Ethernet (FCoE).
Neu hinzugekommen ist Komponente Nummer zwei, der VIS Self-Service Creator, mit dem sich Selbstbedienungsportale (Server und virtuelle Desktops) für interne Geschäftsbereiche bauen lassen. Unternehmensabteilung können damit zum Beispiel recht schnell einen neuen Sharepoint-Server aufsetzen. Um Admins die Arbeit zu erleichtern, liefert Dell Templates für typische Auslastungsprofile, also Standard-Konfigurationen, gleich mit. Der "Creator" arbeitet mit VMware ESX, Microsofts Hyper-V und Citrix XenServer Hand in Hand und provisioniert im Einklang mit den Unternehmens-Policies auch automatisch mit den benötigten Ressourcen. Der Zugriff auf das Selbstbedienungs-Portal erfolgt über Nutzerrollen, denen ein bestimmtes Set an Zugriffsrechten mitgegeben wurde. Als besonderes Highlight streicht Dell die Ressourcenkontrolle für virtuelle Maschinen (VM sprawl control) hervor, mit der sich kostenintensive Über- oder gefährliche Unterprovisionierung leichter identifizieren und beheben lassen sollen.
Kurz vor der Markteinführung steht die dritte Komponente im Bunde, der VIS Director. Damit lassen sich laut Dell Auslastungs- und Performance-Trends sowie die Kosten der aktuellen Infrastruktur-Umgebung analysieren. Ein Was-wäre-wenn-Modul ("What-if"-Planning) spielt ROI-Verläufe für alternative Konfigurationen und Auslastungsmodelle durch. Der "Return on Invest" (ROI) tritt je nach Modell und Konfiguration früher oder später ein. Der Director zeigt ausserdem Abhängigkeiten zwischen Infrastruktur-Komponenten grafisch an. Dell stellt für Nutzer seiner VIS-Architektur (alle drei Komponenten) Deployment-Zeitgewinne von bis zu 90 Prozent und Kosteneinsparungen von bis zu 53 Prozent in Aussicht.

Preise pro Socket

Dells Server-Produktmanager Jenkins nannte gegenüber Computerworld folgende Bepreisung. Die Infrastruktur-Komponente AIM und der Self-Service Creator werden pro Socket lizensiert. Für AIM liegt der Preis pro Socket bei 1810 US-Dollar (1765 Franken), der Support pro Socket kostet zusätzliche 399 Dollar. Der heute neu vorgestellte VIS Self-Service Creator schlägt pro Socket mit einem Lizenzpreis von 1495 Dollar (1460 Franken) zu Buche, für den Support werden weitere 329 Dollar (pro Socket) fällig.



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