11.11.2009, 09:58 Uhr

Acht Hacker vor dem Kadi

In den USA sind acht mutmasslische Cyber-Verbrecher angeklagt worden.
Bei den Angeklagten handelt es sich um fünf Esten, einen Russen, einen Moldawier und eine Persion, die nur als "Hacker 3" identifiziert wird. Sie sollen alle in das Computernetzwerk eines Kreditkartenunternehmens eingedrungen sein und insgesamt neun Millionen Dollar erbeutet haben. Bei der geschädigten Firma handelt es sich um RBS WorldPlay, eine Tochter der Royal Bank of Scotland.
Laut Anklageschirft haben die Beschuldigten die Verschlüsselung des Systems ausgehebelt, mit dem RBS WorldPlay die Kundendaten eines speziellen Lohn-Bankomatdienstes schützt. Mit Hilfe dieses Services können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter bezahlen, wobei Letztere den Lohn an einem Bankomaten in bar abheben können.
Nachdem die Hacker die Verschlüsselung geknackt hatten, haben sie die Bezugslimiten der Empfangsberechtigten erhöht und das Geld mit Hilfe von zahlreichen Handlangern abgehoben. Denen wurden zuvor nachgemachte, gefälschte Karten ausgehändigt. Insgesamt wurden so an 2100 Bankomaten in 280 Städten weltweit neun Millionen Dollar abgehoben. Das Verbrechen wurde innerhalb von nur 12 Stunden im November 2008 verübt.
Der Anklage ist eine weltweite Operation vorausgegangen, in die zahlreiche Polizeidienstellen involviert waren, so beispielsweise die estnische Kriminalpolizei. Aber auch Gesetzeshüter aus Hong Kong und Holland arbeiteten mit den US-Behörden zusammen. "Die Anklagepunkte gegen diesen internationalen Hackerring konnten nur erhoben werden, weil eine zuvor ungekannte Kooperationen zwischen den staatlichen Einrichtungen, insbesondere der estnischen Polizei und den US-Behörden, möglich war", kommentiert Lanny Breuer, Staatsanwalt bei der Kriminalabteilung des US-Justizministerium die Vorgänge.
Falls für schuldig befunden, drohen den Angeklagten Haftstrafen in Höhe von maximal 20 Jahren und Bussgelder bis 250'000 Dollar.



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