19.06.2006, 16:29 Uhr

Entwarnung bei UMTS-Strahlung

Forscher der Universitäten Zürich und Bern widerlegen eine holländische Studie, die gesundheitliche Schäden durch UMTS-Strahlung festgestellt hatte.
«Die Befunde der holländischen Studie aus dem Jahre 2003 können nicht bestätigt werden», fasst Peter Achermann die Resultate zusammen.
Peter Achermann vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Zürich gibt Entwarnung: «Die Strahlung von UMTS-Antennen (Universal Mobile Telecommunication System) hat keinen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden und die kognitiven Fähigkeiten beim Menschen.» Dies ist das Ergebnis einer Studie, welche die Resultate einer holländischen Untersuchung überprüfen sollte. Vor knapp drei Jahren stellten die Forscher in der sogenannten «TNO»-Studie (Netherlands Organisation for Applied Scientific Research) gesundheitliche Schäden durch die Einwirkung von UMTS-Strahlen fest.
Für Jürg Baumann vom Bundesamt für Umwelt sind die Studienergebnisse eine Bestätigung dafür, dass die Antennenmoratorien in einigen Städten und Gemeinden völlig unbegründet seien. Nach heutigem Wissensstand würden die Grenzwerte zum Schutz der Bevölkerung ausreichen. Michael Burkhardt von Sunrise und Kommissionsvertreter der Sicta (Swiss Information and Communications Technology Association) schlägt in die selbe Kerbe und erwartet, dass die blockierten Baubewilligungsverfahren für UMTS-Antennen wieder aufgenommen werden.
Allerdings betont Studienleiter Achermann: «Wir können keine Rückschlüsse auf einen Zusammenhang zwischen einer langfristigen, chronischen Bestrahlung durch UMTS-Basisstationen und einem allfälligen Gesundheitsrisiko ziehen.» Wie bei der holländischen Studie wurden die Schweizer Probanden nur während 45 Minuten einer Feldstärke von 1 V/m und 10 V/m ausgesetzt. Dabei betrug die Trägerfrequenz 2140 MHz und die Signalmodulation entsprach dem FDD-Mode (Frequency Division Duplex) von UMTS. Das Signal entsprach dabei der Exposition einer Basisstationsantenne, welche nur Kontrollsignale, aber keine Gespräche überträgt. Eine solche Situation tritt etwa in den frühen Morgenstunden auf. Zur abschliessenden Beurteilung müssten deshalb weitere, zur Zeit laufende Untersuchungen abgewartet werden, meint Achermann.
Fredy Haag



Das könnte Sie auch interessieren