16.06.2014, 14:24 Uhr

Fürchten Schweizer e-Gov-Projekte den Wettbewerb?

In einem internationalen eGovernment-Wettbewerb hat sich der Kanton Aargau für den Final qualifiziert. Ansonsten glänzte die Schweiz mit Abwesenheit.
Viele Kantone und Organisationen haben sich E-Government-Fortschritte auf die Fahnen geschrieben. Einem internationalen Wettbewerb will sich aber fast niemand stellen
Der Kanton Aargau hat es mit seinem E-Government-Auftritt in den Final des «e-Government-Wettbewerbs» geschafft. In der Kategorie «innovativster E-Government-Auftritt» gehören die Aargauer zu drei verbleibenden Teilnehmern, von denen einer mittels Online-Abstimmung zum Sieger gekürt wird. «Wir sind der einzige Kanton in der Schweiz, der eine durchgehend serviceorientierte Architektur in der E-Government-Infrastruktur hat», sagt Marco Bürli, Leiter E-Gov-Projekte im Departement Finanzen und Ressourcen des Kantons Aargau. Per 1. März 2012 hat der Kanton Aargau ihre neue E-Government-Infrastruktur eingeführt. Seither wurden auf der Plattform ungefähr 25 Dienstleistungen umgesetzt. Der eGovernment-Wettbewerb wird von den Unternehmen BearingPoint, Cisco und SAP ausgerichtet. Es gibt Preise in 6 Kategorien, 75 Beiträge wollten einen davon gewinnen. Davon allerdings nur zwei aus der Schweiz, wie Organisatorin Michaela Bergschmidt von BearingPoint auf Anfrage erklärt. Der andere Beitrag war die E-Government-Landkarte von e-Government-Schweiz. Man trat ebenfalls in der Kategorie «Innovation» an, blieb aber in der Vorrunde hängen. Astrid Strahm von der Geschäftsstelle E-Government Schweiz, weiss nicht, warum es nicht für einen Platz im Final reichte. Die Gründe seien noch nicht mitgeteilt worden. Es ist merkwürdig, dass aus der Schweiz, in der sich derart viele Leute rühmen, viel für E-Government zu tun, nur 2 Projekte gewillt waren, sich einem internationalen Wettbewerb zu stellen. Anna Faoro, Kommunikationsverantwortliche E-Government Schweiz, sagt dazu: «Wir haben die Projektleitenden sowie die E-Government-Verantwortlichen der Kantone auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht. In der Schweiz fehlte es dem Wettbewerb bisher noch an Bekanntheit. Wir waren dieses Jahr mit Stephan Röthlisberger aber erstmals in der Jury vertreten und begrüssen es, wenn in Zukunft mehr Eingaben aus der Schweiz gemacht werden. Wir möchten dem Wettbewerb das nächste Jahr auch unsererseits noch zu mehr Bekanntheit verhelfen.»



Das könnte Sie auch interessieren