11.03.2015, 09:00 Uhr

Sparsamer Funk fürs Internet der Dinge

IBM Research Zürich und der Hersteller Semtech lancieren eine Funktechnologie für energiesparende sowie grossflächige Sensor-Netze.
Thorsten Kramp von IBM Research Zurich mit einem Semtech-Funksensor
Wissenschaftler von IBM Research Zürich und der Hardware-Hersteller Semtechhaben ein Technologie-Paket für Low Power Wide Area Networks entwickelt. Die Lösung besteht aus energiesparenden Funksensoren mit grosser Reichweite. IBM Research steuert das Übertragungsprotokoll «LoRaWAN in C» und die Middleware LRSC(Long Range Signaling und Control) bei. In der neu gegründetenLoRa Alliance sind neben IBM und Semtech auch der Netzwerk-Riese Cisco und Swisscom vertreten, die sich für die Standardisierung des LoRaWAN-Protokolls einsetzen.
LoRaWAN ist nach Angaben der LoRa Alliance für Sensor-Verbindungen über grosse Distanzen mit langer Batterie-Lebensdauer optimiert. Dafür wird ein wenig genutztes, lizenzfreies Funkspektrum (868 MHz in Europa, 902-928 MHz in den USA, auch andere Frequenzen möglich) verwendet. Die maximale Funkdistanz wird mit 100 Kilometern angegeben. In dicht bebauten städtischen Gebieten sollen es noch 2 Kilometer sein. Bei Übertragungsraten von 300 Bit/s bis 100 kBit/s eignet sich die Technologie für die Übermittlung kleiner Datenmengen, etwa GPS-Daten oder andere Messwerte. Die Sensoren für entlegene Standorte können von Batterien vorsorgt werden, die Lebensdauer wird mit maximal zehn Jahren angegeben. Anwendungen sind laut den Entwicklern Machine-to-Machine-Netze etwa für Inventarisierung, Parkleitsysteme, Sicherheitskontrollen oder Smart Metering. Der Pilotkunde Senet aus New Hampshire (USA) will bis Ende Jahr 20'000 LoRa-Sensoren installieren, um die Füllmengen von Öl- und Propantanks landesweit zu überwachen. Die Sensoren sollen die Tankfüllung stündlich erfassen und an den Rohstofflieferanten melden. Er kann seine Lieferungen dann gemäss dem Füllstand anpassen und terminieren. «Wir eliminieren das Ratespiel, wann ein Tank nachgefüllt werden muss», erklärt Senet-CEO George Dannecker. «Die Messinstrumente arbeiten dank der LoRa-Technologie über grössere Distanzen, so dass wir unsere Infrastrukturkosten senken und die Einsparungen an die Kunden weiter geben können.»



Das könnte Sie auch interessieren