05.12.2008, 12:01 Uhr

Schweizer Forscher optimiert Peer-to-Peer-Netze

Ein Projekt unter der Leitung des Informatikprofessors Burkhard Stiller von der Universität Zürich will neue Anreizsysteme entwickeln, mit denen Provider ihre Netze besser an die Peer-to-Peer-Nutzung anpassen und so günstigere und gleichzeitig auch bessere Dienste anbieten können.
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Der Informatikprofessor Burkhard Stiller von der Universität Zürich leitet das Projekt SmoothIT.
Das EU-Projekt SmoothIT (Simple Economic Management Approaches of Overlay Traffic in Heterogeneous Internet Topologies) soll es ermöglichen, Peer-toPeer-Netzwerke so zu strukturieren, dass sie sowohl für Anwender, Overlay-Anbieter als auch für die Internet Service Provider (ISPs) möglichst effizient und damit kostengünstig sind. Das soll über ökonomische Anreize erreicht werden, die sowohl die ISPs wie auch die Betreiber von Overlay-Netzwerken zur Zusammenarbeit ermutigen.
Um geeignete ökonomische Anreizsysteme für diese Zusammenarbeit zu entwickeln, wollen Stiller und sein Team zunächst Verkehrsdaten in existierenden Overlay-Netzwerken messen. Die Wirkung der Anreizsysteme wollen die Forscher dann in Modellen simulativ untersuchen. Auf Grundlage der so gewonnenen Erkenntnisse sollen Netzwerkprotokolle entworfen und in zwei verschiedenen Feldversuchen getestet werden. Für die Umsetzung der Anreizsysteme müssten zudem passende Protokolle zur Signalisierung erarbeitet werden, welche die Messung, Abrechnung und partielle Kontrolle des von den Overlay-Netzwerken generierten Datenverkehrs ermöglichen, erklärt die Universität Zürich. Um die praktische Umsetzbarkeit in heutigen Netzwerken sicherzustellen, seien auch ISPs und Telekommunikationsanbieter in das Forschungsprojekt eingebunden.
,,SmoothIT wird es den ISPs erlauben, den Grossteil des Peer-to-Peer-Datenverkehrs genauer als bisher zu managen und auch finanziell geeignet abzurechnen", erläutert Stiller. Dadurch könnten sie sowohl ihre Kapazitäten effizienter und kostengünstiger planen als auch ihre Einnahmen bei minimiertem Datenverkehr maximieren. Gleichzeitig sollen auch die Anwender von zuverlässigeren und qualitativ besseren Dienstleistungen profitieren, da der Datenverkehr besser lokalisiert und über die richtigen ISP-Datenleitungen transportiert werde.

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Harald Schodl



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