01.02.2011, 09:19 Uhr

IBM propagiert das Social Business

Unternehmen zögern teilweise mit Investitionen in Social-Media-Aktivitäten. In den neuen Kanälen und Funktionen des Web 2.0 liegt aber grosses Ertragspotential, meint IBM.
Alistair Rennie von IBM weiss um den Mehrwert, den Social Software bietet
Eine globale CEO-Umfrage ergab, dass Unternehmen mit Präsenz und Aktivitäten in Social-Media-Kanälen wirtschaftlich erfolgreicher sind als ihre Wettbewerber ohne zum Beispiel Facebook-Seite und Twitter-Konto. Mit diesem Ergebnis führte Alistair Rennie, Chef der Sparte Collaboration Solutions bei IBM, in die Konferenz «Lotusphere» in Orlando ein. IBM sieht laut Rennie entsprechend grossen Businessnutzen in «sozialer» Software. Die Analysten von IDC scheinen «Big Blue» recht zu geben: In diesem Jahr soll der weltweite Markt für Social Software ? früher Kollaborationsprogramme genannt ? um 33 Prozent auf 630 Millionen US-Dollar wachsen. Bis 2014 erwartet IDC dann eine Verdreifachung auf circa 1,9 Milliarden US-Dollar.

Von diesen Investitionen möchte IBM selbstredend einen Teil für sich beanspruchen. Laut Rennie spricht für die eigenen Lösungen, dass sie «integriert, transparent und flink» sind. Damit spielte der Manager auf Produkte an, die bisher unter dem Codenamen «Vulcan» entwickelt wurden ? und weiter werden. Einen Ausblick boten die nächsten Versionen von Connections, Notes, Sametime und Traveler, die alle um Funktionen für die Integration von Social Media erweitert werden sollen.

Transparenz will IBM erreichen, indem zum Beispiel protokolliert wird, welcher Benutzer einen Inhalt beigesteuert oder bearbeitet hat, die Flinkheit meint gemäss Rennie Echtzeit-Updates und Live-Suche. Alle Paradigmen sind auch in beispielsweise Facebook oder Twitter zu finden, die in den IBM-Lösungen sind die Funktionen aber reif für den Unternehmenseinsatz. Lesen Sie auf der nächsten Seite: «IBMs Office aus der Cloud»

IBMs Office aus der Cloud

Unter dem Projektnamen «Concord» entwickelte IBM bisher eine eigene Online-Bürosuite. Das Paket aus Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationsprogramm geht in Kürze in den öffentlichen Test und wird Bestandteil desLotusLive-Dienstes. Wie auf dem Desktop wird auch das Online-Office «Symphony» heissen. Allerdings basiert die Browser-Variante nicht auf dem Code des früheren OpenOffice.org, sondern ist eigens entwickelt worden, sagte Produktmanagerin Jeanette Barlow der Computerworld.

Symphony ist vorerst als reine Online-Produktivitätssuite geplant. Eine Version für zum Beispiel «Private Clouds», die sich auf firmeneigenen Servern installieren lässt, wird es zunächst nicht geben, sagte Barlow. Die «Technical Preview Release 2» vonLotusLive Symphonywill IBM noch im Februar aufschalten, der fertige Programmcode mit allen Funktionen soll im zweiten Halbjahr auf die IBM-Server kopiert werden. Der Dienst wird laut «Big Blue» kostenfrei bleiben.
Harald Schodl



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