09.06.2009, 11:55 Uhr

IBM will den Planeten smarter machen

Am 9. IBM Symposium in Luzern ist ein Schwerpunkt die nächste Generation der IT-Infrastruktur. Viele Änderungen werden auf jeden Einzelnen, aber auch auf die IT zukommen. Dies wurde bereits am morgen während der Keynotes klar.
Gunter Dueck von IBM Deutschland lieferte während seiner Keynote zahlreiche Anregungen für die versammelten IT-Verantwortlichen. (Bild: Miriam Künzli)
"Innovative Lösungen für einen smarteren Planeten": Unter diesem Thema steht das 9. IBM Symposium 2009, das heute in Luzern über die Bühne gegangen ist. Entsprechend gross ist denn auch die Spannbreite der Themen, die behandelt werden. Dies wurde auch während der Begrüssungsansprache von Daniel Rüthemann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von IBM Schweiz, klar. Er spannte einen grossen Bogen von der derzeitigen Klimadebatte, dem ökologischen Fussabdruck eines jeden Einzelnen und der Pflicht der Wirtschaft, künftig sorgsamer mit unserem Planeten umzugehen, wenn sie auf längere Zeit existieren will, bis hin zu konkreten Beispielen, was die IT dazu beitragen kann.
Für IBM ist laut Rüthemann das Thema Green-IT nichts Neues. Seit 1971 beschäftige sich die Firma mit Umweltfragen und habe im Rahmen des Projekts "Big Green" eine Milliarde Dollar in "grüne" Lösungen investiert. Als Beispiel führte der Länderchef das Vorhaben, das die Berner Gemeinde Ittingen derzeit zusammen mit IBM sowie weiteren Partnern plant. Die Berner Gemeinde soll zur Smart City werden. Dabei wird beispielsweise mit intelligenten Sensoren ermittelt, wo wieviel Strom gebraucht wird. Aber auch Aspekte der Mobilität und der Wärmenutzung sollen angegangen werden. "Wir brauchen Lösungen, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Und wir als IBM wollen hier in der IT etwas beitragen", meint Rüthemann.
Das Beispiel der Gemeinde Ittingen griff auch Gunter Dueck, Cheftechnologe und Business Leader für Dynamic Infrastructure bei IBM Deutschland, auf und übertrug es in die IT. Gerade nach dem Crash von Banken und der allgemeinen Wirtschaftskrise, die er, Dueck, übrigens am letzten IBM Symposium vor einem Jahr vorausgesehen habe, sei der Aufbau von Infrastrukturen wichtig. "Und hier muss die Gemeinschaft, der Staat, Hilfe leisten", sagt er. Seine Forderung, das Internet nun "echt" aufzubauen, sei nun virulenter denn je zuvor. "Schliesslich kostet das genauso viel, wie eine halbe oder ganze Schweizer Bank zu retten", vermerkt Dueck.
Auch in der IT stünde ein gewaltiger Wandel bevor. Viele Aufgaben würden verschwinden, da die zunehmende Automatisierung diese überflüssig mache. Kernstück beim Aufbau der dabei behilflichen Dynamic Infrastructures, die als grosses Ganzes wahrgenommen werden müssen, ist laut Dueck das Service Management. Damit könne man die restlichen Aspekte der Dynamic Infrastructures steuern. "Beispielsweise ist es bei der Virtualisierung absolut notwendig, zu wissen, wieviele Server man stehen hat, und was für Software auf diesen installiert ist", führt er aus. "Erst dann kann man die Sparpotenziale erkennen", sagt er.
Alles führe Richtung Cloud Computing. "Was aber kommt danach?", fragt Dueck sich und räumt ein, dass er dies auch nicht genau wisse. Nur eines: Man müsse sich auf diese Welt freuen, ist er überzeugt und wandelt das Gleichnis mit dem halb vollen und halb leeren Glas ab: "Sie kriegen ein volles Glas, aber da wird etwas anderes drin sein", sagt er. "Und das wollen Sie jetzt nicht wissen, da Sie noch nicht ahnen, wie es schmeckt".
Die Keynotes beider Sprecher wurden von den Teilnehmern gut aufgenommen. Er habe wichtige Denkanstösse erhalten, meint etwa Daniel Mühlethaler, Leiter des Rechenzentrums bei der Holcim Group. "Ich werde nun auch unsere Infrastruktur analysieren und feststellen, wo noch verstecktes Potenzial ist", meint er. Auch Berthold Prutscher, Leiter Unix- und Datenbanken-Engineering bei der Zürcher Kantonalbank, nimmt von den Vorträgen mit, dass nicht nur wir alle uns ändern müssen, was unseren Kohlenstoff-Footprint angeht, sondern dass auch die IT sich in nächster Zeit ändern werde. Anhand der Themen der Break-out-Sessions ist er überzeugt, dass er genügend Anregungen erhalten werde.



Das könnte Sie auch interessieren