11.09.2006, 08:37 Uhr

Aufgerüstet für die nächste Datenflut

Bei Sunrise greifen über 300 Server auf Speichersysteme zu, die mehr als 100 TByte an Daten bergen. Die weiter rasant wachsende Datenmenge machte Neuerungen unumgänglich.
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Flavio Hürlimann, Speicherspezialist bei der TDC-Tochter Sunrise, entschied sich aus Kostengründen für den Neuaufbau einer Speicherumgebung.
Rund 2,2 Millionen Kunden nutzen heute in der Schweiz die Dienste der Telekomanbieterin Sunrise, einer Tochter der dänischen TDC Gruppe. Aufgrund rasant wachsender Datenmengen, kam Sunrise mit ihren im Einsatz stehenden Tools zur Datenverwaltung und bei der Speicherkapazität ihrer IT-Infrastruktur an Grenzen. Für eine effiziente Sicherung und Verwaltung der digitalen Informationen, so der Speicherspezialist Flavio Hürlimann von Sunrise, wurde die IT-Infrastruktur grundlegend verändert. Seit gut einem Jahr ist sie sukzessive auf eine neue Grundlage gestellt worden.
Hürlimann umreisst die Situation: Über 300 Server haben auf Speichersysteme Zugriff, auf denen insgesamt mehr als 100 TByte an Daten lagern. «Und die Datenmenge nahm rasant zu, während wir an Grenzen stiessen», schiebt er nach. Um mit der Entwicklung Schritt halten zu können, setzte Sunrise auf eine frühzeitige Neuausrichtung im Speicherumfeld. Die neuen Systeme sollten unlimitiert skalieren und die Datenflut flexibel verwalten können.
Da bisher verschiedene IT-Umgebungen für die Speicheraufgaben im Einsatz standen, hätte die blosse Erweiterung der bisherigen acht Band-Bibliotheken sowohl bei der Kompatibilität wie beim Aufwand für den Support und die Administration keine realen Verbesserungen gebracht, erklärt Hürlimann. «Und die Kosten hätten wir so auch nicht reduzieren können», sagt der Storage-Spezialist. Sunrise entschloss sich darum zum «Neuanfang auf der grünen Wiese», sagt Hürlimann. Statt weiter einfach Speicher hinzuzukaufen, ist die bestehende Backup- und Recovery-Anwendung im letzten Jahr grundlegend neu aufgesetzt und strukturiert worden.
Zum Einsatz kamen Hard- und Software von Symantec, mit der Sunrise seit ihrem Bestehen zusammenarbeitet. Basierend auf Net-Backup von Veritas kam nach einem Beta-Test von Net-Backup-Enterprise zunächst die Version 5.1 zum Einsatz. Zwei SL8500-Tape-libraries von Storagetek ersetzten die acht bisherigen. Darüber hinaus sind sechs Sun-Solaris Master- und Medien-Server installiert worden. Im letzten März migrierte Sunrise dann auf die Version 6.0 der Backup-Software.
«Heute», so Hürlimann, «übernehmen wir mit der jetzt aufgegleisten Infrastruktur das Backup unserer SAP-, Microsoft-Exchange- und der anderen Umgebungen. Durch das nach wie vor zentrale und Web-basierte Portal erleichtert und beschleunigt die jetzige Storage-Umgebung die Verwaltung, Überwachung und Berichterstattung erheblich». Der Speicherspezialist ist für die Datensicherung bei Sunrise allein verantwortlich.
So sei beispielsweise durch die Messung der Plattenauslastung und durch die Gruppierung der Speichereinheiten die Kapazitätsverwaltung besser als vorher geworden, erklärt er. Da die Wiederherstellung von Servern und Daten über das in die Software integrierte Bare-Metal-Restore-Tool von der zentralen Konsole aus möglich ist, hätten sich auch hier die bisherigen Prozesse enorm vereinfacht, meint der Sunrise-Mann: «Die Backups werden rund um die Uhr erstellt». Hürlimann hält insbesondere die Reporting- und Backup-Funktionen für eine ideale Unterstützung beim Handling der riesigen -Datenvolumen. Zudem sei über die zentrale Administration die Verwaltung der Speicherlandschaft einfacher als bisher geworden.
Auch beim Ausfallschutz für Applikationen und Oracle Datenbanken setzt Sunrise heute auf Symantec. Und ihre viele Backend-Anwendungen verwaltet Sunrise via Veritas-Cluster-Server.
Für den Storage-Spezialisten ist mit der neu aufgegleisten Speicherlandschaft aber erst ein Anfang gemacht. Inzwischen zieht Sunrise den Einsatz von Virtualisierungslösungen zur Sicherung ihrer rasant wachsenden Infrastruktur in Betracht, und will, dem aktuellen Trend folgend, ihre IT einen Schritt weiter in Richtung Utility-Computing führen. «Wir müssen uns kontinuierlich vorwärts bewegen, um die Performance stets hochverfügbar zu halten», sagt Hürlimann.

Weitere Informationen

Sunrise

Die Telekom-Anbieterin bedient in der Schweiz rund 2,2 Millionen Kunden in den Bereichen Mobiltelefonie, Festnetz und Internet. Das hybride Netzwerk auf GPRS , EDGE- und UMTS-Basis erreicht schweizweit 99 Prozent Abdeckung. Sunrise unterhält ausserdem ein 7000 Kilometer langes Glasfasernetz in der Schweiz.
Volker Richert



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