Die Nische blüht

Zusätzliche Ressourcen für Digitalprojekte

Hinzu kommt laut Zehnder, dass man im Omni-Channel-Ansatz auch die Entwicklung weiterer digitaler Conve­nience-Lösungen – etwa in den Bereichen Delivery und E-Commerce – vorantreibt. Konkret sei so «mitten im ersten Lockdown die Pilotversion des Online-Stores www.avecnow.ch gestartet worden. Darüber können innerhalb einer guten Stunde kleinere Convenience-Einkäufe ausgeliefert werden, was mittlerweile in vier Städten und Gemeinden und zudem über Delivery-Plattformen von Drittanbietern laufe.
Da man Läden teils schliessen musste und teils nur reduziert offenhalten konnte, habe man zwar zeitweise für mehr als die Hälfte der Belegschaft Kurzarbeit beansprucht. Doch «um die oben erwähnten digitalen Projekte kon­sequent umzusetzen, wurde trotz gruppenweitem Einstellungsstopp das Valora Digital Team personell ausgebaut», sagt Zehnder. Insgesamt sehe sich Valora in seinem Omni-Channel-Ansatz bestätigt und setze auch künftig «sowohl auf den stationären Handel als auch auf digitale Conve­nience-Lösungen oder auf eine Kombination von beidem».

Der Trend zur Karten- und digitalen Zahlung

Interessant ist, dass auch die Zahlungsspezialisten von SumUp das Krisenjahr erfolgreich gemeistert haben. Man habe kürzlich eine Umfrage unter seinen Händlern durchgeführt, die zeigte, dass die Corona-Pandemie das Geschäft der kleinen Händler nachhaltig verändert hat. Die Hälfte von ihnen hat während der aktuellen Pandemie Ände­rungen an ihrem Geschäftsmodell vorgenommen und fast 60 Prozent wollen diese Änderungen auch in Zukunft beibehalten, erklärt Europa-Chef Alexander von Schirmeister: «Zudem wird sich der Trend hin zu vermehrter Karten- und digitaler Zahlung noch weiter verstärken.»
“Sofort nach Ausbruch der Pandemie haben wir unsere Klein- und Kleinsthändler mit Kartenterminals und neuen Tools so gut es geht unterstützt„
Alexander von Schirmeister, SumUp
Zwar sei das vergangene Jahr besonders herausfordernd gewesen, «da unser Geschäftsmodell darauf basiert, dass wir anteilig allein an den Transaktionen unserer Händler verdienen», fügt er an. Doch habe man die Krise mit einer entsprechend diversifizierten Produktpalette bestanden. Zum Beispiel seien Lösungen wie die Payment Links eingeführt worden. Händler könnten damit über einen generierten Link die Transaktion abwickeln. Der Link könne per E-Mail, SMS oder WhatsApp-Nachricht verschickt werden. «Auch ermöglicht unsere Online-Shop-Lösung den Händlern, schnell und einfach ein eigenes virtuelles Ladengeschäft mit nur wenigen Klicks einzurichten», schiebt er nach. In vielen Be­reichen sei ein Aufwärtstrend zu erkennen gewesen. Diese Entwicklung zeigte sich unter anderem dadurch, dass trotz Rückgang des durchschnittlichen Warenkorbs für Kartenzahlungen vermehrt auch kleine Beträge mit der Karte und nicht mehr bar bezahlt werden.

Zuversicht ist angesagt

Wie Gloor von der Jucker Farm hält auch von Schirmeister fest, dass man schnell auf die Umwälzungen reagiert habe. Sofort nach Ausbruch der Pandemie sei versucht worden, die Klein- und Kleinsthändler mit seinen Kartenterminals und einigen neuen Tools beim Thema Payment so gut es geht zu unterstützen. Essenziell sei es gewesen, den Kunden zuzuhören, um genau da anzusetzen und Produkte und Services zur Verfügung zu stellen, wo sie wirklich am meisten gebraucht wurden. So seien zeitweise auch die Trans­aktionsgebühren gesenkt worden, damit «unsere Händler den ersten Lockdown gut überstehen» konnten. Mit seinem Resümee trifft von Schirmeister offensichtlich die generelle Stimmung im Detailhandel: «Wir sind nach wie vor zuversichtlich – auch für die kommenden Monate.» Für SumUp heisst das, «viele Händler und Verbraucher setzen jetzt und auch in Zukunft vermehrt auf bargeldlose Bezahlarten».




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